Duisburg-Bruckhausen. Nach der Verfüllung des Matenatunnels in Duisburg-Bruckhausen, sollte der Eingangsbereich für Besucher geöffnet werden. Bislang tut sich nichts.
Das Baudenkmal Matenatunnel ist immer noch nicht wie von Thyssenkrupp versprochen und mit der Stadt Duisburg vereinbart für die Öffentlichkeit zugänglich. Wann das passiert, ist offen. Auf Anfrage unserer Redaktion teilte das Unternehmen kurz und knapp mit: „...die Öffnung für Besucher, die Gestaltung des Eingangsbereichs und die Infotafel sind derzeit noch in Planung.“
Im Jahr 2012 ist das inzwischen rund 110 Jahre alte Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt worden. Nur ein Jahr später wurde die Verbindungsstrecke zwischen Bruckhausen und dem einstigen Dorf Alsum am Rhein dann geschlossen. Aus Kosten- und Sicherheitsgründen, wie es damals hieß.
Tunnel war jahrelang Tag und Nacht beleuchtet
Fakt ist: Thyssenkrupp wollte den Tunnel nicht aufwendig sanieren. Da die Verbindung im übrigen nicht mehr stark genutzt wurde (laut Stadt täglich von weniger als 1200 Fahrzeugen) war die Stadt bereit, die Strecke stillzulegen und abzuriegeln.
2012 wurde in Zusammenhang mit der „Einziehung“ des Tunnels allerdings auch festgehalten, dass der Bereich Kaiser-Wilhelm-Straße bis zum Tunnelportal als öffentliche Verkehrsfläche erhalten bleibt.
2017 begann die Verfüllung des Tunnels mit „Hüttensand“. Was nichts anderes ist als Hochofenschlacke. Bis zu dem Zeitpunkt brannte in der 400 Meter langen Röhre Tag und Nacht Licht – man wollte wohl verhindern, dass sich Tiere ansiedeln (zum Beispiel Fledermäuse), was das Verfüllen verhindert oder zumindest erschwert hätte.
Die Verfüllarbeiten sind längst abgeschlossen
Inzwischen sind die Verfüllarbeiten abgeschlossen, doch der Zugang zum einen kurzen Stück des Tunnels ist noch nicht erfolgt. Das war vereinbart worden, damit Interessierte sich einen Eindruck verschaffen können, wie es in dem Baudenkmal einmal aussah.
In der Vergangenheit war das Interesse an dem schaurig-schönen Tunnel stets groß. Kein Wunder: In der düsteren Röhre mit teils gekachelten Wänden war Kommissar Schimanski (Götz George) mehrfach unterwegs. Auch andere Filmemacher und Fotografen liebten diese Örtlichkeit wegen des ganz besondern Charmes: unheimlich, verfallend – und doch wahnsinnig anziehend.
Szenerie wie in einem Psycho-Thriller
So lockte der Tunnel sogar viele Brautpaare an: Sie ließen sich am Tag ihrer Heirat an diesem unwirtlichen Ort fotografieren. Und können mit Fug und Recht behaupten, sehr exklusive Erinnerungsbilder bekommen zu haben.
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Solche Fotos wird es nie wieder geben. Das, was Besucher irgendwann einmal zu sehen bekommen, kann nicht einmal im Ansatz das Gefühl vermitteln, das man als Autofahrer, Radler und erst recht als Fußgänger hatte, wenn man sich – oft mutterseelenallein – durch den Tunnel bewegte. So manchem Besucher wurde gar bei der nur wenige Sekunden dauernden Autofahrt schon mulmig. Atmosphäre wie in einem Psycho-Thriller – nur eben nicht auf der Leinwand, sondern „in echt“.