Duisburg-Meiderich. Vor 30 Jahren hat sich der Arbeitskreis Schule und Stadtteil gegründet. Er macht sich gegen Rassismus stark und baut aufs gute Miteinander.

Der Arbeitskreis Schule und Stadtteil (Aksus) will sich verstärkt für die Bildung im Ortsteil, ein Bürgerhaus und eine Tunnellösung für die A 59 einsetzen. Das sind die drei Arbeitsschwerpunkte der kommenden Jahre, wie Vorsitzender Gunnar Risch anlässlich des 30. Geburtstages des Aksus berichtet. Vor wenigen Tagen haben die Mitglieder das Jubiläum gefeiert.

Gegründet wurde der Arbeitskreis 1989, als der damalige Gesamtschulleiter Dr. Hartmut Pietsch die Marschroute ausgab: „Unsere Gesamtschule soll Stadtteilschule werden!“ Allerdings wollte Pietsch, dass der ganze Stadtteil mit all seinen Einrichtungen irgendwie eingebunden wird, erinnert sich Dieter Lesemann, der lange Zeit Didaktischer Leiter der Gesamtschule war. Das war die Geburtsstunde des Aksus.

Verein wurde von Lehrern und zwei Organisationen gegründet

Am 6.Juli trafen sich 25 Mitglieder des Aksus zu einer „besonderen Sitzung“. Sie erfuhren Geschichten aus einer Meidericher Kindheit, Vorgetragen vom Ehrenvorsitzenden Dieter Lesemann. Passend dazu gab es, dem Untertitel entsprechend, Möhren mit Frikadellen.
Am 6.Juli trafen sich 25 Mitglieder des Aksus zu einer „besonderen Sitzung“. Sie erfuhren Geschichten aus einer Meidericher Kindheit, Vorgetragen vom Ehrenvorsitzenden Dieter Lesemann. Passend dazu gab es, dem Untertitel entsprechend, Möhren mit Frikadellen. © Aksus

Damals startete man mit „einer Hand voll Lehrern, der Familienbildungsstätte und der Bezirksbibliothek“, erinnert sich Lesemann. Inzwischen sind rund 150 Personen beziehungsweise Vereine, Verbände und Organisationen im Aksus zusammengeschlossen. Er hat die Funktion eines Netzwerkes.

Inhaltlich stand von vornherein fest, was man wollte: Ein klares Bekenntnis gegen Rassismus, gegen die rechte Szene. Das Miteinander der Kulturen wollte und will man fördern, berichtet Gunnar Risch, heutiger Vorsitzender des Aksus.

Eine wesentliche Aktionsreihe ist „In Meiderich Miteinander“. Sie wurde 1993 ins Leben gerufen.

Mehr als 1000 Veranstaltungen im Lauf der Zeit

In mehr als 1000 Veranstaltungen hat man sich zum Miteinander bekannt und das Miteinander gefördert. 1998 haben die Mitglieder einen Preis aus der Taufe gehoben, der sich Immie nennt (In Meiderich Miteinander) und bis heute an Einrichtungen oder Menschen vergeben wird, die sich herausragend um den Stadtteil kümmern.

Alle weiterführenden Schulen im Bezirk sind inzwischen in die Kulturarbeit eingebunden. Einmal jährlich gibt es eine Kunstausstellung in der Stadtteilbibliothek an der Von-der-Mark-Straße, wo Schülerwerke präsentiert werden.

Jährlich eine Kunstausstellung in der Bibliothek

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Das Centrum Westende ist ein wichtiger Ort für den Aksus. Nicht nur, weil er Schulaula ist, sondern auch der vielleicht wichtigste Veranstaltungsort im Stadtteil. Dort finden unter Federführung des Arbeitskreises Kulturveranstaltungen (etwa von der Kleinkunstbühne) statt, dort können Bands proben, sich die Bürger treffen.

Höhepunkte in den 30 Jahren waren für Dieter Lesemann der Sternmarsch für Toleranz und gegen Ausgrenzung 2003 und die Aktion Jung & Alt 2006. Damals schenkten Jugendliche Senioren alte Handys, die im Notfall eingesetzt werden sollen. Dadurch kamen die Generationen miteinander ins Gespräch – und sind es mit diversen Aktionen bis heute