Duisburg-Walsum. Die Hubbrücke in Duisburg-Walsum ist sehr marode, müsste schleunigst in Ordnung gebracht werden. Alle Eisenbahnbrücken sind dagegen in Ordnung.

Das Geschacher um die Hubbrücke Walsum geht weiter. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist noch keine Lösung gefunden, wie das Bauwerk als Denkmal, aber gleichzeitig auch als funktionierende Brücke (für Radler und Fußgänger) erhalten werden kann. Dabei drängt die Zeit. Denn: Das grüne Wahrzeichen von Alt-Walsum ist technisch und von der Standsicherheit her so marode, dass es gerade noch nutzbar ist.

Wie ist es um die Brücken in Walsum bestellt?

Die CDU in der Bezirksvertretung Walsum hatte vor längerer Zeit die Frage gestellt, wie es denn überhaupt um die Sicherheit der (Eisenbahn-)Brücken im Bezirk bestellt ist.

Die Deutsche Bahn betreibt laut Stadt Duisburg zwölf Brücken, die allesamt in einem akzeptablen Zustand seien. Bis 2025 seien keine Arbeiten nötig. Aufhübschungen, die sich so mancher Bürger wünscht, der unter den Gleisanlagen herläuft, hat die Bahn nicht vor. Deren Standpunkt: Die Bauwerke seien standsicher, das reiche.

Steag gehören zwei Brücken an der Römer- und Königstraße

Eisenbahnbrücken okay

Die Steag hat ihre beiden Eisenbahnbrücken Römerstraße und Königstraße 2017 geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen: Die an der Königstraße hat mit der Gesamtnote 1,7 einen guten Zustand, die an der Römerstraße einen ausreichenden (2,5).

Die denkmalgeschützte Hubbrücke ist bei den Prüfungen indes nicht berücksichtigt worden. Sie soll sich in einem erheblich schlechterem Zustand befinden.

Die Steag betreibt zwei Brücken an der Römer- und der Königstraße. Auch die seien in Ordnung. Eine – von der aus man den freien Blick aufs alte Zechengelände hat und über die ehemalige Kohlelagerstätte hinweg – ist erst in den Jahren 2017/2018 umfangreich ertüchtigt worden. Somit ist sichergestellt, dass der Straßenverkehr uneingeschränkt laufen kann.

Ganz anders sieht es bei der Hubbrücke aus. Die wurde 2012 für den Autoverkehr geschlossen. Nicht nur aus Denkmalschutzgründen wurden sie zum Zankapfel. In der Bevölkerung und in der Politik war (und ist) man sich immer noch nicht einig, wie die Brücke genutzt werden soll.

Welche Brückenart gut ist, ist umstritten

Teile der Bürgerschaft sind glücklich, dass über die Brücke keine Autos mehr rollen und der Verkehr dadurch abgenommen hat. Andere ärgern sich über die Umwege. Der Betreiber der Rheinfähre ist regelrecht sauer, weil seine Kunden nun mitunter längere Umwege fahren müssen, um zum Ableger zu kommen.

Keine autotaugliche Brücke geplant

Der Entwurf der neuen Hubbrücke Walsum.
Der Entwurf der neuen Hubbrücke Walsum. © Steag

Politik gab es auch Befürworter und Gegner der Autosperre. Letztlich stimmte die Bezirksvertretung einer Brückenerneuerung für Radler und Fußgänger zu, weil man sich darüber im klaren war, dass man der Steag keine autotaugliche neue Brücke aus dem Kreuz leiern kann.

Doch dann trat wieder der Denkmalschutz auf den Plan: Er besteht darauf, dass die Brücke mit ihren markanten Türmen erhalten bleibt und fordert die Funktionsfähigkeit des Hubmechanismus. Das würde große Summen verschlingen – Geld, das die Steag nicht ausgeben will. Seit vielen Monaten tut sich nichts in der Sache – offiziell heißt es, man sei im Gespräch. Wäre es nach der Steag gegangen, wäre die neue (optisch ähnliche Brücke) längst fertig.