Duisburg-Neumühl. Anwohner am Bergmannsplatz in Neumühl ärgern sich: Zig Platanen machen Bürgersteige unbenutzbar. Weitere Probleme: Totholz, Laub und Schatten.
Sie müssen auf private Gärten oder gar auf die Straße ausweichen, um vorwärts zu kommen – Kinder, Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer, Eltern mit Kinderwagen. Anwohner rund um den Bergmannsplatz ärgern sich und äußern Sorgen, weil die Wurzeln der Platanen mehrere Bürgersteige komplett ausheben, demolieren und unbegehbar machen.
„Das kann doch nicht sein, dass insbesondere Kinder und ältere Menschen auf die Fahrbahn ausweichen müssen, weil sie sonst nicht weiterkommen“, ärgert sich Paul Kutsch. Bei einem Spaziergang entlang der Prinz-Regent- und Freiburger Straße sowie an den anliegenden Straßen am Bergmannsplatz fällt auf, dass Spazierengehen in diesem Teil Neumühls nicht so einfach ist.
Fast alle Platanen dort haben inzwischen große und tiefe Wurzeln geschlagen: Bordsteine sind ausgehoben, die steinernen Platten auf den Bürgersteigen sowie Teile von Parkplätzen ebenso. Um über einige rausgewachsene Wurzeln steigen zu können, bedarf es alpiner Trittsicherheit, zumindest adäquatem Outdoor-Schuhwerk. Wer sich keine Umstände machen möchte, geht entweder über Nachbars Garten oder die Fahrbahn.
Die Fällung der Platanen gestaltet sich allerdings seit jeher kompliziert
„Es ist tatsächlich beschwerlich über die Bürgersteige zu gehen, gerade mit Kinderwagen oder im Rollstuhl“, sagt Volker Lange, Pressesprecher der Wirtschaftsbetriebe und fügt hinzu, „dass die Stadt für Alleen, wie an der Freiburger Straße, verantwortlich ist“. Die Fällung der Platanen gestaltet sich allerdings seit jeher kompliziert, denn insbesondere Alleebäume und Alleen, wie es rund um den Bergmannsplatz der Fall ist, sind besonders geschützt.
„Die Stadt hat einer Fällung an der Freiburger Straße schon zugestimmt,“ berichtet Stadtsprecherin Susanne Stölting. Man warte aber noch auf das Alleenkonzept, das bis Ende diesen Jahres vom Umweltamt erarbeitet werden soll. Das Konzept sieht vor, Alleen zu erhalten, aber in die Jahre gekommene Bäume schneller auszutauschen. Es wurde 2018 in die Wege geleitet, da die Stadt mit vielen weiteren Fällantragen rechnete und durch das Konzept feststellen will, wie man am besten langfristig mit Alleen verfährt.
Ginge es nach Paul Kutsch und seinen Mitstreitern, müssten viele Platanen schnellstmöglich kleineren Bäumen weichen. „Wir wollen’s hier ja grün haben, aber die Platanen werden zur Plage“, findet Manfred Mattheuer, ebenfalls Anwohner. Denn neben den aufgerissenen Bürgersteigen und im Weg stehenden Bäumen, bereiten die Platanen den Neumühlern weitere Schwierigkeiten: Tonnenweise Laub fällt auf die Gehwege und in die Gärten – der Bürgerpflicht nachkommen und das Laub einsammeln? Für Kutsch und Kollegen nervig, aber machbar. So viele abgestorbene Blätter, die auf die Dächer fallen und regelmäßig die Regenrinnen verstopfen, müssten allerdings nicht sein. „Das werden immer mehr, weil die Äste der Platanen inzwischen weit über unsere eigenen Dächer hängen“, sagt Kutsch und deutet auf meterlange Äste, die über mehreren Häusern auf der Prinz-Regent-Straße ragen.
Wirtschaftsbetriebe sind fürs Beschneiden der Bäume zuständig
Mehrmals und energisch bat Kutsch, nach eigener Aussage, telefonisch beim Kundenservice der Wirtschaftsbetriebe (WBD), die Äste abzuschneiden. Die Reaktion sei immer die gleiche: „Die nette Dame am Hörer verspricht mir die Angelegenheit weiterzuleiten, dann höre ich nichts mehr von denen.“ Denn normalerweise sind die WBD sowohl für das Trimmen der Äste, die über Gehwege und Straßen reichen, „als auch für Äste, die in ein privates Grundstück ragen, zuständig“, sagt Volker Lange.