Vierlinden. . Die Vennbruch-Grundschule in Walsum-Vierlinden hat als erste Schule in Duisburg eine Schulpartnerschaft mit China geschlossen.
Seit 1982 sind Duisburg und Wuhan als Partnerstädte miteinander verbunden. Nun gibt es die erste Schulpartnerschaft: Im Rathaus unterzeichnete Peter Steuwer, Schulleiter der Vennbruch-Grundschule in Vierlinden, einen Kooperationsvertrag mit der Primary School Yucai. 29 Schüler und drei Lehrerinnen machen bei ihrer zwölftätigen Deutschlandreise für zwei Tage Station in Vierlinden und nehmen dort am Schulleben teil. Es ist bereits der dritte Besuch der Chinesen in Duisburg.
Schüler sind offen für fremde Sprachen und Kulturen
Dass Li Jun – sie organisiert mit ihrem Reisebüro in Wuhan die Fahrt – als Übersetzerin fungiert, haben die Kinder auf dem Pausenhof schnell spitz gekriegt. „Frag mal bitte, wie sie heißt“, hört sie immer wieder. Eine Szene, die Peter Steuwer bestätigt: „Unsere Kinder sind offen für andere Kulturen und Sprachen. Für sie ist es selbstverständlich, trotz sprachlicher Hindernisse schnell Kontakt aufzunehmen.“ Die 330 Vierlindener Schüler sind zwar allesamt in Deutschland geboren – ihre Familien haben aber Wurzeln in mehr als 20 Nationen.
Schon bei der Begrüßung hat Steuwer seine drei chinesischen Kolleginnen in Staunen versetzt. Als die Kinder neugierig auf die Spiele auf dem Schulhof waren, ist der Schulleiter kurzerhand selbst durch die „Himmel-und-Hölle“-Quadrate gehüpft.
„Dass wäre bei uns undenkbar“, sagt Li Jun. Mehr als zehnmal zu groß ist die Primary School Yucai – rund 3600 Schüler lernen dort sechs Jahre lang gemeinsam. Straff organisiert sind die Abläufe, damit das System funktionieren kann.
Noch ein weiter Weg bis zum Gegenbesuch
Zustande kam die Verbindung zwischen beiden Schulen durch Heike Maus im OB-Büro im Rathaus. Sie hatte vor drei Jahren eine Anfrage von Li Jun an die Vennbruchschule weitergegeben. Alljährlich sind seither Schüler und Lehrer aus Wuhan zu Gast. „Die Kollegen sind vor allem am Mathe-, Sport- und Kunst-Unterricht interessiert“, berichtet Peter Steuwer, „da gibt es die geringsten Sprachbarrieren.“
Die Partnerschaft über die große Distanz mit Leben zu füllen, das ist nun die große Herausforderung, weiß der Schulleiter: „Von einem Gegenbesuch in Wuhan sind wir noch weit entfernt.“ Eine Dienstreise nach China werde bislang nicht genehmigt, wenn auch die Kinder reisen sollen, sei das nicht zuletzt auch für viele Eltern auch eine finanzielle Frage. „Das ist auch in Wuhan nur für jene möglich, die dort zur Oberschicht zählen“, erklärt Peter Steuwer.
>>> Heute Programm mit Musik und Akrobatik
Auch der heutige Freitag steht im Zeichen der Besucher aus Wuhan. Die chinesischen Schüler haben für ihre Gastgeber ein Programm mit Musik und Akrobatik vorbereitet.
Weitere Partnerschaften können folgen: Interessiert ist auch die Schule am Röttgersbach, berichtet Peter Steuwer.