Duisburg. . Sie ist Expertin für Lasertechnologie: Die Herzchirurgin Prof. Brigitte Oswald verstärkt künftig das Team des Herzzentrums Meiderich.

Verstärkung für das Meidericher Herzzentrum: Seit Anfang April gehört Prof. Brigitte Osswald zum Ärzteteam an der Gerrickstraße. Die Herzchirurgin wechselte von der Uniklinik Düsseldorf nach Duisburg.

Etwa 100.000 Menschen wird im Jahr ein Herzschrittmacher oder ein Defibrillator eingesetzt. Die Lebensdauer der Geräte ist allerdings begrenzt. „Ein Schrittmacher hält ungefähr zehn Jahre. Dann aber ist er schon fest mit den Venen und dem Gefäßsystem des Herzens verwachsen“, erklärt Osswald, deren Spezialgebiet die Entfernung der kleinen Geräte ist. „Extrahiert werden müssen sie, wenn die Werte nicht mehr stimmen oder das Risiko einer Infektion bergen“, erklärt Osswald.

„Für meine Düsseldorfer Patienten ist das natürlich auch gut, da ich in der Nähe bleibe. Der Umweg ist ja relativ klein“, sagt die 55-jährige. „Hier aber habe ich hervorragende Möglichkeiten, den elektrophysiologischen Bereich auszubauen und kann von der Kooperation mit den Ärzten profitieren“, sagt sie. Denn obwohl die Eingriffe minimalinvasiv, also ohne Öffnen des Brustkorbs möglich sind, ist eine Operation am Herzen immer mit Risiken verbunden.

Kenntnisse in der Lasertechnologie

Das Herzzentrum nutzt bereits jetzt modernste Verfahren, um Schrittmacher und Defibrillatoren zu implantieren oder zu entfernen – doch die Entwicklung der Operationstechnik schreitet weiter voran. Deshalb holte Prof. Dr. Jochen Börgermann, seit September als Chefarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, sie in sein Team: „Sie ist die Jedi-Ritterin der Herzchirurgie“, spielt er auf ihre Kenntnisse mit der Lasertechnologie an.

„Diese Geräte kann nicht jeder entfernen. Und nicht alle Krankenhäuser besitzt diese Infrastruktur und die Art Innovationsbereitschaft. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal des Herzzentrums “, so Börgermann. „Brigitte Osswald fehlte hier, sie ist die ideale Ergänzung.“

Medizinstudium in Heidelberg

Studiert hat Osswald in Heidelberg, wo sie anschließend 17 Jahre lang tätig war. Vom Neckar wechselte sie an die Ruhr, nach Essen. Über Bad Oeynhausen ging es nach Düsseldorf, wo sie seit 2010 tätig war. Auch Börgermann kennt sie von dort. Mittlerweile hat sich Osswald einen internationalen Ruf erarbeitet und gibt ihr Wissen in Schulungen an Kollegen weiter.

In Duisburg arbeitet sie sich derzeit ein. „Mir wird es hier auch sehr leicht gemacht: Mit zwei erfahrenen Kollegen wird unser Team weiter verstärkt“, sagt sie.

Herzzentrum zieht voraussichtlich 2020 in Neubau um

Das Herzzentrum Duisburg gehört zum Evangelischen Klinikum Niederrhein. Auch Kinder mit angeborenen Herzfehlern werden dort betreut.

Voraussichtlich im kommenden Jahr zieht das Herzzentrum um in den Neubau, der an der Fahrner Straße in Röttgersbach entsteht. Infos: www.evkln.de