Duisburg. Das nächste WAZ-Medizinforum stellt das „Doppelherz“ des Duisburger Herzzentrums vor. Die Chefärzte für Kardiologie und Herzchirurgie.

Zwei Chefärzte, zwei Professoren, zwei Disziplinen, die Hand in Hand arbeiten. Das ist das kardiologische „Doppelherz“ im Meidericher Herzzentrum der Evangelischen Kliniken Niederrhein: Chefkardiologe Prof. Wolfgang Schöls und Chef-Herzchirurg Prof. Jochen Börgermann sind die Referenten des nächsten WAZ-Medizinforums am Mittwoch, 28. November, ab 18 Uhr. Am Beispiel der Herzinsuffizienz, der Herzschwäche, wollen sie darstellen, wie die beiden Herzspezialisten zusammenarbeiten. Anmeldung zum Medizinforum: 0201 804-8058

Herzerkrankungen haben viele Ursachen und Krankheitsbilder. Der Kardiologe Prof. Schöls erklärt es griffig mit der automobilen Welt: Da sind die Herzrhythmusstörungen, wenn die „Zündung“ nicht richtig funktioniert, da sind Gefäß- und Durchblutungsstörungen, wenn die „Benzinleitung“ defekt ist, und da sind die koronaren Herzerkrankungen, wenn der Motor nicht mehr rund läuft, nicht mehr die Leistung bringt, um das Auto, den Menschen also, fahrtüchtig zu halten. Und oft genug führt die eine Erkrankung zur anderen, wenn zum Beispiel Bluthochdruck mehr und mehr die Gefäße oder den Herzmuskel angreift.

Chefärzte arbeiten zusammen, auch am OP-Tisch

In vielen Fällen arbeiten die Kardiologen und die Herzchirurgen zusammen. Und das nicht nur in der gemeinsamen Diagnose und Therapie, sondern mitunter auch gemeinsam am Operationstisch, der Kardiologe z.B. mit Herzkatheteruntersuchungen und Operationen über die Gefäße, der Herzchirurg mit dem Skalpell. „Hybrid-Eingriff“, nennt das Jochen Börgermann, der seit September neuer Chefarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie in Meiderich ist. „Hier am Herzzentrum ist die Interdisziplinarität ein großes Plus, denn hier sind alle Abteilungen für das Herz unter einem Dach. Damit können wir die bestmögliche, auf den Patienten individuell abgestimmte Therapie anbieten und realisieren“, erklärt er.

Herzschwäche die häufigste Diagnose

© MILBRET, Udo

Herzschwäche, so erklärt Börgermann, ist heute in den kardiologischen Kliniken häufigste Diagnose bei der Aufnahme von Herzpatienten. Die Herzkranzgefäße sind durch Ablagerungen so weit verengt, dass nicht mehr genug sauerstoffreiches Blut in Körper und Herz fließt. Das macht sich zunächst durch Atemnot vor allem in Belastungssituationen bemerkbar. Häufiges Symptom bei der koronaren Herzerkrankung ist die Angina pectoris, der Brustschmerz, typischerweise als flächenhafter zentraler Schmerz, häufig mit Ausstrahlung in die Schulterregion oder auch den Unterkiefer Ein Herzinfarkt droht mit zunehmender Belastung.

Die beiden Chefärzte werden exemplarisch beschreiben, wie Kardiologen und Chirurgen gemeinsam ihre Patienten im Herzzentrum behandeln, eben bis hin zur gemeinsamen Operation, etwa beim Einsetzen einer biologischen Herzklappe. Dabei legt der Chirurg die Hauptschlagader an der Leiste frei, dann dringt der Kardiologe mit dem Katheter bis zum Herzen vor und setzt mit Ballon und Stent die neue Herzklappe ein.

>> ANMELDUNG ZUM MEDIZINFORUM

Für das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 28. November, ab 18 Uhr können sich Interessierte und Betroffene ab sofort unter der WAZ-Hotline 0201/804-8058 einen der kostenlosen Plätze sichern.

Das Medizinforum findet im Fahrner Krankenhaus des Evangelischen Klinikums Niederrhein statt. Nach den Vorträgen gibt es Fragerunden.