Hamborn. . In der Verhandlung gegen sechs Männer soll ein Gutachten erstellt werden. Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch.

Der Prozess gegen sechs Männer, darunter ein Mitglied des Rocker-Klubs Hells Angels, wird erst 2019 fortgesetzt (wir berichteten). Die Staatsanwältin wirft ihnen gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit Widerstand gegen Vollzugsbeamte sowie Landfriedensbruch vor.

Auch am zweiten Verhandlungstag vor dem Amtsgericht Hamborn galten erhöhte Sicherheitsbedingungen, da mindestens ein Angeklagter Mitglied der Hells Angels ist. Die Angeklagten sollen im Juni 2015 in Marxloh versucht haben, eine Polizeikette gewaltsam zu durchbrechen.

Wegen Pfefferspray-Einsatz Orientierung verloren und zufällig den Polizisten geschlagen?

Zwei Polizeibeamte wurden verletzt. Seitens der Polizei kam es zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Apropos Pfefferspray: Der Verteidiger Prof. Dr. Klaus Riekenbrauk hat, wie angekündigt, ein Sachverständigengutachten hinsichtlich des Einsatzes von Pfefferspray gegen seinen Mandanten Emin A. beantragt.

Riekenbrauk hält es für möglich, dass sein Mandant aufgrund des Kontaktes mit dem Reizstoff ohne Orientierung und Handlungsfähigkeit gewesen sein könnte. Der Fausthieb gegen einen Polizisten könne also eine Folge von unkontrollierten Um-Sich-Schlagens und kein zielgerichteter Angriff auf den Beamten gewesen sein. Auch die anderen Verteidiger schlossen sich dem Antrag an.

Aus Prof. Dr. Klaus Riekenbrauk soll nun ein Pflichtverteidiger werden

Dem Antrag wurde vom vorsitzenden Richter stattgegeben. Außerdem beantragten die Rechtsanwälte der Verteidigung, dass sie aufgrund der Komplexität, die das Verfahren mittlerweile angenommen habe, ihren Mandanten als Pflichtverteidiger zugewiesen werden. Ebenso wurde einem Angeklagten, der an beiden Verhandlungstagen ohne anwaltliche Vertretung teilgenommen hat, ein Pflichtverteidiger zugebilligt.

Wann der Prozess im nächsten Jahr fortgesetzt wird, ist noch nicht klar. Frühestens jedoch ab Mitte Februar wäre ein Fortsetzungstermin seitens des Amtsgerichts möglich.