Duisburg-Aldenrade. . Die Evangelische Kirchengemeinde in Duisburg-Aldenrade hat zum 12. Mal zum Internationalen Engeltag eingeladen. Die Menschen sind begeistert.

Einen hübschen Kunstbasar zur Feier ihres internationalen Engeltages gönnen sich die evangelischen Christen der Kirchengemeinde in Aldenrade einmal im Jahr. Am vergangenen Sonntag war es schon zum zwölften Mal soweit.

„Wir sehen uns drüben“, sagt Pfarrer Andreas Mann nach dem Gottesdienst den vielen Gläubigen beim Handschlag an der Kirchentür. Damit meint er vorläufig nicht das Reich Gottes, sondern das Gemeindehaus. Himmlisch sieht es da aus und es duftet auch so.

Wöchentlicher Treff der Eine-Welt-Gruppe in der Gemeinde

Kaffeeklatsch beim Engeltag.
Kaffeeklatsch beim Engeltag. © Herbert Höltgen

Die zitronige Note bekommt der Duft vom selbst gemachten Limoncello, den Nina Vetter zum Probieren einschenkt. Sonst bewichtelt sie mit ihren hausgemachten Likören und Marmeladen die Verwandtschaft, aber da ja leider nicht jeder mit ihr verwandt sein kann, hat sie sich zu einem Stand auf dem Engelbasar überreden lassen.

Nebenan leuchten die nachhaltig lackierten Fröbelsterne aus Altpapier am Eine-Welt-Stand. Dort sorgt der fair gehandelte Kaffee für den guten Duft. „Wir haben mit unserem Lager und dem wöchentlichen Treff der Eine-Welt-Gruppe eine Heimat in dieser Gemeinde und fühlen uns hier wirklich wertgeschätzt“, sagt Ursula Goldenhaus, die mit ihrer festlichen Auslage um die Wette strahlt.

Eine schier endlose Reihe von selbstgebackenen Kuchen

Kauinteressierte beim Engeltag.
Kauinteressierte beim Engeltag. © Herbert Höltgen

Nebenan verkauft Monika Lietz Selbstgenähtes vom wuchtigen „Leseknochen“ zur richtigen Lagerung von Buch und Arm bis zum winzigen Chiptäschchen. Auf die Frage, ob sich denn der Aufwand auch lohne, sagt eine der älteren Helferinnen am Kuchenbuffet energisch: „Diese Gemeinde lebt!“ Das erklärt die schier endlose Reihe von selbstgebackenen Kuchen auf dem langen Buffet. „Wir rechnen aus langjähriger Erfahrung so etwa mit dreihundert bis fünfhundert Besuchern heute“, sagt Presbyterin Manuela Schiffhauer, die mit 20 Helfern die Organisation gestemmt hat.

Sie rückt noch schnell auf den Tischen die Fotos aus der Partnergemeinde im Kongo zurecht, für die am Engeltag gesammelt wird. Sich selber mit Engeln zu umgeben ist schön, an den Ständen im Vorraum gibt es genähte, getöpferte, beleuchtete, gesägte Exemplare für jeden Geschmack zu kaufen. Selbst zum Engel für andere werden, das ist noch besser. Wenn die Partnergemeinde nach solchen Sammelaktionen mit Geld- und Sachspenden versorgt wird, dann kommt die Botschaft an: „Ihr seid nicht allein“.

Einladendes Konzept der evangelischen Gemeinde

„Wir haben einfach gemerkt, wie wichtig Engel als Boten Gottes für viele Menschen in unserer Gemeinde sind“, erklärt Pfarrer Mann die Idee des Engeltages, „Und international ist der Tag, weil es Engel ja nicht nur im Christentum gibt.“ Eigentlich wäre nach dem lutherischen Festkalender Michaelis, der letzte Sonntag im September der Tag aller Engel. „Wir rücken unser Fest aber als Zeichen der Verbundenheit mit den katholischen Mitchristen so nahe an Allerseelen wie es geht“, sagt Pfarrer Mann, der mit seiner Kollegin Sabine Gradtke für ein offenes und einladendes Konzept von Gemeindearbeit steht.