Duisburg-Walsum/Fahrn. . Stadt Duisburg präsentierte ihre Pläne für die Ortsumfahrung Walsum. Mehrere Dutzend Menschen hörten zu. Einige trugen ihre Bedenken vor.
Die geplante Umgehungsstraße für Walsum ist auf enormes Interesse in der Bürgerschaft gestoßen: Mehrere Dutzend Interessierte waren am Dienstag ins Bezirksrathaus gekommen, um zu erfahren, was geplant ist. Aber auch, um Anregungen zu geben und Bedenken vorzutragen. Seit rund drei Jahrzehnten wird über die Umfahrung diskutiert – aber: „Jetzt besteht Hoffnung, dass die Straße wirklich kommen wird“, sagte städtische Verkehrsplaner Bernd Welke. „So weit wie heute waren wir noch nie.“
Die Stadt hat die Umgehungsstrecke nach Absprache mit Thyssenkrupp, der Steag und sonstigen Unternehmen, die betroffen sind, abgesprochen. Festgezurrt ist indes noch nichts. Es handelt sich bislang nur um eine Grobplanung, die sich an der Flächenverfügbarkeit“ orientiert, wie Bernd Welke sagte. Sprich: Die Planer mussten sich danach richten, wo Flächen für die am Ende einschließlich Rad- und Gehweg rund 13 Meter breite Trasse genutzt werden dürfen und können. So gilt es etwa, auch auf Leitungen Rücksicht zu nehmen, aber auch auf Schienenanschlüsse. Herausgekommen ist eine rund 3,7 Kilometer lange Straße, die zwischen der Kreuzung Weseler Straße (Fahrn/Marxloh) in einem Zickzack-Kurs bis zur Römerstraße im Bereich des einstigen Kohlelagerplatzes führt. Keine gerade gelungene Trassenführung, fanden Bürger und Politiker – jedoch: Andere Flächen seien nicht im Angebot, hieß es von der Stadtverwaltung.
Entlang der Elper Siedlung soll die Trasse zwischen den Wällen verlaufen
Die Bürger machten von ihrem Rederecht viel Gebrauch. So sorgen sich einige um den Wald vor ihrer Haustür im Bereich der „Elper-Siedlung“ (Fahrn). Dort soll die Straße zwischen den beiden Erdwällen verlaufen, die Thyssen vor ewigen Zeiten bauen musste, um den Wohnbereich von der Industrie abzuschirmen. Welke sagte, dass für die Strecke in dem Bereich keine massiven Eingriffe in die Natur nötig seien – die Straße passe zwischen die Wälle. Nur auf der der Industrie zugewandten Seite müsste die Böschung verändert werden – nicht aber die Höhe des Walls.
Die von der Politik vorgetragene Idee, auch 150 Lkw-Stellplätze zu errichten, stieß bei den Bürgern auf Ablehnung (unter anderem, weil sie fürchten, dafür ihre Grünflächen opfern zu müssen, und wegen Lärm- und Abgasbelastung). Aber auch bei der Stadtverwaltung: Zu teuer. Außerdem, so Welke, müssten die Betriebe (z.B. auf dem künftigen Logport-VI-Gelände) selbst Interesse daran haben, ihren Lieferanten Stellplätze anzubieten.
Schleichwege durch die Wohngebiete dicht machen
Besorgt sind Anwohner auch, weil sich der Schwerverkehr zu Logport VI vermutlich Schleichwege durch die Siedlungen suchen wird, so lange keine Umgehungsstraße vorhanden ist. Unter anderem hat ein Bürger herausgefunden, dass Logport VI die Theodor-Heuss-Straße als An- und Abfahr-Strecke angebe. Das werde nicht passieren, sagte Welke zu. Diese Straße, wie alle, die auch in die Ackerstraße münden (die Teil der neuen Trasse werden soll), würden zu Sackgassen.
Außerdem plant Welke, die bisherigen Lkw-Strecken über Römer- und Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße, aber auch Schleichwege durch verkehrslenkende Maßnahmen für Brummis zu sperren – wenn die Umgehungsstraße erst einmal in Betrieb ist.