Duisburg-Röttgersbach. Die DVG hat am Walter-Cordes Wohnstift in Duisburg eine sogenannte Schein-Bushaltestelle errichtet. Sie soll Demenzkranken mit Heimweh helfen.
Sieht aus wie eine Haltestelle, ist aber keine: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat am Walter-Cordes Wohnstift in Duisburg-Röttgersbach eine sogenannte Schein-Bushaltestelle errichtet. Dieser Phantom-Stop soll als Erinnerungspunkt für Demenzkranke dienen. An dem typischen Haltestellenschild mit der Aufschrift „Walter-Cordes Wohnstift“ hängt ein fiktiver Fahrplan und es gibt auch Sitzgelegenheiten.
Die Idee, eine solche Haltestelle für Demenzkranke zu errichten, hatten die Mitarbeiter des Walter-Cordes Wohnstiftes. Die DVG hat den Vorschlag dann aufgegriffen. „Wir finden die Idee toll und haben uns daher kurzerhand entschlossen, das Wohnstift zu unterstützen“, sagt Matthias Brockmann, Teamleiter im Bereich Haltestellen bei der DVG.
Warten in dem Glauben nach Hause zu fahren
Einrichtungsleiter Wolfgang Heling ist dankbar: „Wir freuen uns über die Unterstützung der DVG, denn die Haltestelle hilft uns dabei, die Sicherheit der Bewohner besser im Blick zu haben." Heling führt aus: "Menschen mit Demenz oder Alzheimer haben kaum noch ein Kurzzeitgedächtnis und leben mit zunehmendem Erkrankungsgrad mehr und mehr in der Vergangenheit.“
Weil sie sich in ihre alte Umgebung zurücksehnen, sind einige Heimbewohner meist sehr unruhig sind und wollen einfach weg. Hier leiste die Schein-Bushaltestelle wertvolle Dienste, auch wenn es sich zunächst traurig anhört: Im festen Glauben an die Möglichkeit der Heimfahrt warten die Bewohner dort auf den nächsten Bus. Manchmal aber, so Heling, reichen schon zwei Minuten des Wartens und der Bewohner hat vergessen, warum er an Ort und Stelle ist. Dann geht er wieder zurück in die Einrichtung. (red)