Vierlinden/Alt-Walsum. . Alle zwei Wochen bietet Harry Symons eine geführte Tour ins Naturschutzgebiet an. Interessierte sind willkommen, die Teilnahme ist kostenfrei.
Rund 200 Mal ist Harry Symons inzwischen mit Senioren aus Walsum auf Tour gegangen. Zweimal im Monat, und das seit zehn Jahren, stiefeln der 66-Jährige und durchschnittlich zwölf bis 15 Teilnehmer vom Franz-Lenze-Platz los zur Rheinaue. Teilnehmen kann jeder, der Lust auf eine etwa 90-minütige Wanderung hat, gerne auch mit dem Hund im Schlepptau.
Harry Symons kennt das Naturschutzgebiet wie seine Westentasche
Die Idee entstand vor einem Jahrzehnt: „Ich bin damals schon regelmäßig in das Naturschutzgebiet gegangen“, erzählt der Ehemann von Monika Symons, die das Begegnungs- und Beratungszentrum (BBZ) in Vierlinden am Franz-Lenze-Platz leitet. Dort hilft Harry Symons ehrenamtlich schon seit gefühlten ewigen Zeiten aus, hat unter anderem 15 Jahre lang Seniorenreisen begleitet. Als er dann hörte, dass so manche Seniorin und so mancher Senior gerne die Rheinaue erkunden würde, sich aber nicht traut, die Tour allein zu laufen, da sagte er gleich zu: „Klar, Sie können mitgehen.“ Seitdem starten Interessierte ihre Spaziergänge stets am ersten und dritten Montag im Monat um 14 Uhr an der Evangelischen Kirche am Franz-Lenze-Platz.
Harry Symons kennt das Naturschutzgebiet wie seine Westentasche. Und doch bereitet er die Touren vor. „Ich fahre immer am Vortag durch die Rheinaue und schaue, wo es was zu sehen gibt.“ Schließlich gibt es Orte, die sich im Herbst mehr lohnen als im Sommer. Weil dann etwa die in Walsum überwinternden Vögel eintrudeln. Und im Sommer kann man an manchen Stellen Schafe und Störche beobachten oder Libellen, die an den Teichen jagen. All das will er den Ausflüglern natürlich zeigen, ohne allzu große Strecken laufen zu müssen.
Bislang gab es nur zwei Absagen in all den Jahren
Die Teilnehmer sind überwiegend Damen im Alter von 65 bis 80 Jahre. Herren sind nur vereinzelt dabei. Gewandert wird bei fast jedem Wetter. „Nur, wenn es gegen die Gesundheit geht, dann nicht“, sagt Harry Symons. Meint: Wenn es zum Beispiel stürmt oder wie aus Kübeln gießt. Dann bleiben die Teilnehmer entweder im BBZ und fangen gleich mit ihrer Klönrunde an, die normalerweise erst nach der 90-Minuten-Tour ansteht. Oder sie drehen eine kleine Runde durch Vierlinden und das Dorf Walsum – um die Beine wenigstens ein wenig zu vertreten.
Ausgefallen ist die Tour in all den Jahren bislang nur zweimal. Wenn Harry Symons im Urlaub ist, geht der Reigen trotzdem weiter. Dann übernimmt jemand anderer die Leitung.