Duisburg - Walsum. . Auf der Kaiserstraße sorgen Raser für Gefahr und Lärm. Anwohner haben jetzt Unterschriften für eine Tempo-30-Zone gesammelt. Die SPD will helfen.

Laut ist es an der Kaiserstraße im hohen Norden von Duisburg – und gefährlich. Auf der Straße herrscht viel Betrieb. Vor allem zu den Stoßzeiten bietet die Straße, die an den Rheinauen entlang führt eine willkommene Alternative für Fahrer, die zwischen Walsum und Dinslaken pendeln. Viele sind mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, huschen bei Gegenverkehr auf der schmalen Straße zwischen parkende Autos und scheren stark beschleunigend wieder aus. So auch beim Ortsbesuch dieser Zeitung. Jetzt haben genervte Anwohner Unterschriften gesammelt – sie wollen eine Tempo-30-Zone.

Die Motorengeräusche, die schon in den frühen Morgenstunden beginnen und auch am Abend im Feierabendverkehr für wackelnde Wände sorgen, seien sehr belastend, sagt Katja Biegus. Doch vor allem habe sie Angst, dass wieder etwas passiere. „Hier wurde im vergangenen Jahr ein Mädchen angefahren, das an den Folgen der Verletzung starb“, sagt sie. Außerdem habe es des Öfteren Unfälle mit Tieren gegeben, auch der ein oder andere Radler sei schon vor Angst vor einem Unfall im letzten Moment auf die Wiese gesprungen.

Die Straße macht einen Knick

Die Gefahrensituation herrscht vor allem auf Höhe von Hausnummer 200 bis 206, da die Straße dort eine Knick macht und für Autofahrer schwer einzusehen ist. „Mit 50 km/h ist man schon schnell und gefährlich unterwegs, aber manche brettern hier deutlich schneller vorbei“, sagt Biegus.

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Auch Britta Niewiesk ist genervt. Sie wohnt eine Straße weiter, ist oft mit ihrem Hund zu Fuß in der Gegend unterwegs. „Hier beginnt direkt das Landschaftsschutzgebiet, eigentlich kann man hier – gerade im Sommer – wunderbar spazieren gehen und die Aussicht auf Wiesen und Bäume genießen. Doch die Raser machen es praktisch unmöglich. Ich finde es komplett verantwortungslos, so schnell zu fahren“, regt sie sich auf. 250 Unterschriften haben die Anwohner gesammelt. Das Thema wurde auf Facebook diskutiert. „Und dann haben wir gesagt, jetzt muss etwas geschehen. Wir hoffen, dass sich etwas ändert“, so Biegus.

Bereits 2013 hatte man versucht, etwas an der Situation zu ändern, die SPD stellte sogar einen Antrag auf Änderung der Geschwindigkeitsbegrenzung – ohne Erfolg. Der Antrag wurde abgelehnt, mit, wie Bezirksbürgermeister Georg Salomon sich erinnert, schwer nachzuvollziehenden Gründen: „An der Situation konnte angeblich wegen möglicher Einsätze von Rettungsfahrzeugen nichts geändert werden“, erklärt er. Obwohl diese sich im Falle eines Falles aus gutem Grund ohnehin nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten müssen? „Leider gelten da komplizierte Richtlinien, auch wenn man meinen müsste, dass das doch kein Grund sein könne, war das damals der springende Punkt“, sagt Salomon.

Im Oktober wolle man wieder einen Antrag stellen. „Die Situation hier spricht für sich. Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, mit einem Radweg, einer Veränderung der Parksituation“, überlegt er. „Es muss hier etwas passieren, dass ist gefährlich, die Lautstärke für die Anwohner belastend“, sagt Salomon.