Röttgersbach. . Im Walter-Cordes-Stift nutzen Bewohner die hauseigene „Muckibude“ und gehen mit dem Controller in der Hand am Flachbildschirm in die Vollen.
Margret Sobottka kennt jeden Strauch, jeden Stein rund um das Wohnstift Walter Cordes am Evangelischen Klinikum Niederrhein. Kein Wunder, die Leiterin der Senioreneinrichtung arbeitet seit 1972 um und am Fahrner Krankenhaus.
Seit Fertigstellung des Wohnstifts in den frühen 1990’er Jahren kümmert sie sich an der Fahrner Straße darum, dass Senioren hier ein gutes, möglichst selbst bestimmtes Leben führen.
„Kommt nicht mehr häufig vor, dass jemand sein ganzes Leben bei einem Arbeitgeber verbringen kann“, sagt die vor positiver Energie sprühende Einrichtungsleiterin im Gespräch, Kollegin und Pflegedienst-Leiterin Marion Olejok lächelt und nickt.
Weil sie schon so lange die Geschicke des Hauses leitet, hat Margret Sobottka dem Wohnstift, in dem 125 Menschen leben, auch ihre individuelle Note geben können.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit
Frei nach dem Motto, „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“, gehören zum Angebot der offenen Einrichtung auch ein Fitness-Center und eine Spielkonsole inklusive großem Flachbildschirm.
Besuch mit Marion Olejok in der „Muckibude“. Matthias Schröer, der in Walsum die Praxis für Physiotherapie im Kurfürsten-Bad betreibt, unterweist gerade fünf Damen in der Benutzung unterschiedlicher Trainings-Stationen.
Stimmung und Muskeln sinsd locker
Die Stimmung und Muskeln sind locker, es wird gelacht: „Der Herr Schröer macht uns immer jung, der nennt uns ,Mädels’!“ sagte eine Dame feixend, während ihre Nachbarin Brust und Rückenmuskulatur an einer Zugmaschine kräftigt.
„Trainiert wird hier in erster Linie im Zuge der verordneten Physiotherapie“, sagt Marion Olejok, „aber Bewohner, die dazu in der Lage sind, können hier auch einfach privat trainieren. Genauso wie das Personal.“
Weiter in den zweiten Stock, wo ein Raunen durch den Aufenthaltsraum geht. Gerade hat jemand beim Kegeln abgeräumt. Genauer gesagt, beim „Bowlen“. Natürlich gibt es in der Senioren-Wohnanlage keine hauseigene Bowlingbahn, trotzdem können die Bewohner nach Herzenslust „Pins“ abräumen: „Seit ungefähr anderthalb Jahren haben wir diese Spielkonsole und den großen Flachbildschirm“, sagt Betreuerin Birgit Töbel.
Von Leierkastenmusik bis Leserunden
Auf die Frage, wer denn früher selbst im Kegelklub aktiv gewesen sei, melden sich sofort einige Bewohner: „Aber die Technik hier hat es schon in sich, das hat mit dem Kegeln von früher nicht so viel zu tun.“
Auch ansonsten, sagt Leiterin Sobottka, bemühe man sich, den Bewohnern im Wohnstift Walter Cordes viel Abwechslung zu bieten: „Leierkastenmusik, Tanz, Bastelrunden, Kaffeeklatsch, Ausflüge, Bingo und Leserunden – um nur einen Teil der angebotenen Aktivitäten zu nennen.“
Hier gebe es so viel zu tun, sagt eine Bewohnerin, die im Rollstuhl vorbei fährt, „da muss man planen können, sonst wird es stressig!“