Duisburg-Laar. . Die Laarer haben es vorausgesagt, und haben Recht behalten: Der Abbruch des Weltkrieg-Relikts im Ortsteil wird länger dauern als geplant.

Der Abriss des Laarer Bunkers wird noch mindestens sechs weitere Wochen dauern. Das teilte die Gebag als Gebäudeeigentümerin auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Mitte Mai, als erste Kritik aus der Bevölkerung am schleppenden Fortgang der Abrissarbeiten laut wurden, teilte Gebag-Pressesprecherin Gerhild Gössing auf unsere Bitte um Stellungnahme mit: „Die Abrissarbeiten laufen absolut im Zeitplan.“ Sie ergänzte seinerzeit: „Ein Bunker ist naturgemäß ein recht massives Bauwerk und nicht so schnell umzuwerfen. Zunächst wurde der Bunker entkernt, dann begannen die Außenarbeiten.“

Vorwurf: Es wird nur punktuell gesprüht, nicht aber großflächig

Riesen Schuttberge befinden hinter der noch stehenden Fassade.
Riesen Schuttberge befinden hinter der noch stehenden Fassade. © Herbert Höltgen

Bürger, die täglich an der Baustelle vorbeikommen, äußerten schon seit Monaten, dass die Arbeiten aus ihrer Sicht mit ungeeigneten, viel zu klein dimensionierten Geräten durchgeführt werden. Sie ahnten schon sehr frühzeitig, dass sich der Abriss nicht in der geplanten Zeit machen lässt – und haben nun Recht bekommen.

Etwas pikiert klang die Antwort der Gebag im Mai auf die Frage: Warum wird der Staub nicht mit Wasser bekämpft? „Der Staub wird durchaus mit Wasser bekämpft.“ Fakt ist, wie das jüngste Bild eines Laarers bewies: Es staubt gewaltig. Nach Ansicht von Menschen vor Ort, weil die Sprühtechnik nicht ausgereift sei. Es werde nur punktuell gesprüht, nicht aber großflächig – und vor allem nicht ausreichend. Zum Thema Bewässerung sagt die Gebag-Sprecherin jetzt: „Die einzig sinnvolle Möglichkeit eines Wasseranschlusses bietet ein Hydrant neben dem Bunker. Von dieser Zapfstelle aus führt ein Schlauch zur Baustelle. Die Zapfstelle ist komplett aufgedreht und wir nutzen hier das komplette Wasser aus. Vom Schlauch aus wird das Baustellengelände besprüht. Es wird aber immer auch die Stelle gewässert, an der gearbeitet wird. Das ist für den Passanten nicht immer ersichtlich, da an dem Bohrkopf des Abbruchgerätes selbst ein Sprühkopf mit vier Düsen sitzt, aus denen das Wasser während der Arbeiten auf die bearbeitete Stelle sprüht.“

In dem Bunker ist mehr Stahl verarbeitet worden als erwartet

Der Bunker aus einer anderen Perspektive.
Der Bunker aus einer anderen Perspektive. © Herbert Höltgen

Die Verzögerungen beim Abriss begründet die Gebag so: „Es ist richtig, dass die Arbeiten länger dauern als ursprünglich geplant. Bei Bestandsgebäuden und besonders bei Sonderbauten gibt es während der Bau- bzw. Abbrucharbeiten leider auch immer wieder unliebsame Überraschungen. So war beispielsweise beim Bunker in Laar die Abschlussdecke deutlich dicker als es den Unterlagen zu entnehmen war. Statt 1,40 m musste hier eine Dicke von 1,80 m bewältigt werden. Auch die Menge des Bewehrungsstahls war deutlich höher als vermutet.“

Hinzu komme, dass mit Rücksicht auf den Wochenmarkt donnerstags eine Arbeitspause eingelegt werde, sowie eine Mittagsruhepause im Interesse der nahen Altenpflegeeinrichtung.