Duisburg-Alt-Hamborn. Kunden, die Briefe aus Schließfächern abholen, finden in Hamborn oft die Hinterlassenschaften von Drogenabhängigen. Post will das Problem lösen.
Postkunden, die in Alt-Hamborn an der Goethestraße 2-4 ihre Briefe aus Schließfächern abholen, haben die Nase voll. Seit Monaten ist der Raum oft verdreckt, die Hinterlassenschaften von Drogensüchtigen liegen verteilt herum. Die Nachricht, dass es in Hamborn ein Problem gibt, ist inzwischen in der Postzentrale Bonn angekommen. „Das sind schlimme Zustände“, sagte Post-Pressesprecherin Britta Töllner auf Anfrage unserer Zeitung. Und verspricht: „Wir werden eine Lösung finden.“ Ihr Unternehmen denkt an zwei verschiedene Ansätze: Entweder soll es bauliche Veränderungen geben, oder eine Zugangssicherung. Angebote würden in diesen Tagen eingeholt.
Reinigungskräfte beschweren sich auch über den Dreck
Ende vergangener Woche hatten Postmitarbeiter die Räume, die nicht durch den Haupt-, sondern nur einen Nebeneingang erreichbar sind, selbst überprüft. Es hat auch Gespräche mit dem Reinigungspersonal gegeben, das sich ebenfalls über die unhaltbaren Zustände beschwert hat. Augenscheinlich wird eine Ecke im Raum als Pissoir genutzt, auf den Fensterbänken liegen oft die Reste der Tütchen, in denen die Drogen transportiert worden sind. „Die Reinigungskräfte finden das nicht lustig“, sagt Britta Töllner.
Es ist nicht eindeutig feststellbar, wann die Drogenkonsumenten sich in den Räumen mit den Postschließfächern aufhalten. Spezielle Zeiten scheint es nicht zu geben. Die Anlage ist montags von 7.15 bis 18 Uhr und dienstags bis samstags von 6.15 bis 18 Uhr geöffnet.
Drogenkonsumenten suchen eventuell neues Quartier
Ein Nutzer der Postfächer ist sich sicher, dass der Raum seit vergangenem Herbst verstärkt von Drogensüchtigen angesteuert wird. Bekannt ist, dass sich Konsumenten gerne auf dem Platz neben dem Rathaus aufhalten.
Früher haben sie sich bekanntlich oft in der nahen öffentlichen Toilette im Keller des Rathauses Hamborn aufgehalten. Doch die Anlage ist renoviert worden und steht nun unter Aufsicht. Ob sich die Drogenkonsumenten deshalb ein Ausweichquartier im Postfachraum auf der anderen Straßenseite gesucht haben, kann nur vermutet werden.
Regelmäßige Reinigung wird sichergestellt
Die Post wird die Räume auf jeden Fall bis auf Weiteres regelmäßig kontrollieren und reinigen lassen, notfalls mehrmals täglich. Eine Stichprobe unserer Redaktion am Montagvormittag hatte ergeben: Alles sauber, bis auf die Verschmutzungen an den Wänden. Die lassen sich aber auch nicht wegwischen, sondern nur durch einen neuen Anstrich beseitigen. Die Beschwerden zeigen offenbar Wirkung.