Duisburg-Walsum. . Stadt hat nach vier Monaten auf Fragen der Walsumer CDU geantwortet. Verwaltung hat die neue Trasse bereits bei der Bezirksregierung angemeldet.
Bis 2024 soll die neue „Süd-West-Querspange Hamborn/Walsum“ fertig werden. Diese Auskunft bekam die Bezirksvertretung Walsum jetzt, vier Monate später, von der Stadtverwaltung. Die Christdemokraten hatten im September vergangenen Jahres danach und nach anderen Themen in Zusammenhang mit Logport VI auf dem einstigen Gelände der Papierfabrik gefragt.
Neue Trasse soll in zwei Abschnitten gebaut werden
Dass die „Querspange“, die vom alten Schachtgelände 2/5 bis zum neuen Logport-Gelände führen soll, tatsächlich bis 2024 gebaut wird, ist aber keineswegs sicher. Im nächsten Satz heißt es in der schriftlichen Stellungnahme der Stadtverwaltung: „Voraussetzung hierfür ist das Vorliegen von Planungsrecht und die Sicherstellung der Finanzierung durch Fördermittel nach GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) und dem Eigenanteil der Stadt. Sowohl durch das erforderliche Bebauungsplanverfahren, als auch durch neue Erkenntnisse im detaillierten Planungsprozess kann sich der Zeitpunkt der Fertigstellung verschieben. Im Hinblick auf die zeitliche Verfügbarkeit der avisierten Fördermittel gibt es derzeit ebenfalls Ungewissheit.“ CDU-Ratsherr Elmar Klein hatte schon 2016 prophezeit: Vor Ende der 2020er Jahre werde sich dort nichts tun.
Die Stadt Duisburg hat den Bau der Trasse in zwei Abschnitten bei der Bezirksregierung allerdings bereits angemeldet.
Keine Abgasmessungen an der Logport-Zufahrt
Selbst wenn der Bau beginnt: Die Anwohner an den Zufahrtsstrecken zum Logport-Gelände müssen die nächsten Jahre damit rechnen, dass schwere Brummis an ihnen vorbeirauschen. Wie viele Lastwagen tatsächlich fahren werden, weiß die Stadt nicht. Sie geht von 1800 Fahrzeugen pro Tag aus.
Welche Feinstaub- und Stickstoffbelastung durch den Logistik-Verkehr erwartet wird, wollte die CDU auch wissen. Aktuelle Messergebnisse lägen für das Umfeld und die Zufahrtswege nicht vor. Der Stadt kennt nur Auswertungen aus dem Jahr 2009. Da habe es beim Staub und Stickstoff in einem Bereich der Dr.-Hans-Böckler-Straße Überschreitungen gegeben. Kontrollen sind momentan nicht an der Logport-Zufahrt geplant. Es gebe eine Messstelle an der Sonnenstraße, die vom Landesumweltamt betrieben werde. Dort seien keine Überschreitungen festgestellt worden.
Kein Denkmalschutz für alte Fabrikgebäude
Ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das neue Logistik-Zentrum geplant sei, fragte die CDU weiter. Antwort: Das ehemalige Norske-Skog-Gelände liege nicht innerhalb eines rechtskräftigen Bebauungsplanes. Dort gebe es eine „diffuse Bebauung, deren Rahmen auch industrielle Nutzungen umfasst. Die durch den Eigentümer gestellten Anträge lassen derzeit keinen Regelungs- oder Gestaltungsbedarf im Sinne des Planungsrechts oder eine Erfordernis für eine Umweltverträglichkeitsprüfung erkennen“. Eine solche Prüfung könne aber später im Baugenehmigungsverfahren noch erfolgen.
Außerdem hatten sich die Christdemokraten dafür eingesetzt, dass Teile der alten Papierfabrik unter Denkmalschutz gestellt werden. Es gebe keinen „begründbaren Denkmalwert“, antwortete die Stadt. „Daher musste der Mitte Februar 2017 gestellte Abrissantrag genehmigt werden.“
Das Gelände ist etwa so groß wie 40 Fußballfelder. Es ist per Schiff und Lastwagen sowie mit der Güterbahn erreichbar.
>>> Franz Tews zum Thema Logport und Ortsumgehung
Mit den Themen Logport und Umgehungsstraße Walsum befasste sich Franz Tews (heute parteilos, früher Grüner und Linker) auch bei anderer Gelegenheit in der Bezirksvertretung.
Der 75-Jährige hätte sich gewünscht, dass die Stadt Duisburg anstelle eines weiteren Logport-Standortes auf dem Gelände Wohnhäuser und Büros errichtet hätte.
Außerdem ließ er die Stadt wissen, dass die Ortsumfahrung wegen Logport dringend erforderlich sei. Tews hatte schon vor Jahren Bürgerprotest gegen den Lastwagenverkehr organisiert.