Duisburg. Wir haben über sie gesprochen und geschrieben. Über „die Problemhäuser“, „die Südosteuropäer“. Aber die Menschen, die dort in unserer Nachbarschaft leben, sind keine Namen- und Gesichtslosen.

Wir haben über sie gesprochen und geschrieben. Über „die Problemhäuser“, „die Südosteuropäer“. Aber die Menschen, die dort in unserer Nachbarschaft leben, sind keine Namen- und Gesichtslosen.

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Unsere journalistische Pflicht ist es, gesellschaftliche Probleme aufzuzeigen, den Finger in die Wunde zu legen. Das bedeutet aber: auch die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen. Auch denjenigen eine Stimme zu geben, die in der Minderheit und machtlos sind. Für ihre Eindrücke, ihre Erfahrungen, ihre Hoffnungen und Sorgen nehmen wir uns in unserem gesellschaftlichen Alltag viel zu selten Zeit.

Was geht mich das an? – So denken viele. Was mich persönlich das angeht, habe ich bei Antonella Cîrpaci am Esstisch in Marxloh gelernt. Antonella schuftete in einer rumänischen Schuhfabrik. Sie nähte für einen Hungerlohn – für eine deutsche Firma.

Was mich das angeht: Ich erinnere mich noch gut an das Paar Sandalen, dass ich im Sommerurlaub trug. . .