Duisburg-Meiderich. . Die fünftägige Feier in Duisburg bietet Kirmesbuden, Karussells, Verkaufsstände und Bühnenprogramm. Am heutigen Montag geht sie weiter.
Noch ist die Bühne für das abendliche Musikprogramm am Bahnhofsvorplatz leer. Aber auf der Absperrung des „Break Dance“ mit seinen vier Krakenarmen sitzen am Freitagnachmittag schon etliche Jugendliche, deren Beine im letzten Jahr noch nicht lang genug waren, um Halt auf der unteren Stange zu finden. Hier ist die Musik vom Karussell schön laut, fast alle Gondeln sind besetzt.
Der Großvater, der seiner kleinen Enkeltochter in eine Gondel hilft, ist die Ausnahme, sonst fahren und juchzen nur schwindelfreie Teenager. „Und jetzt geht das rund hier“, tönt es aus dem Lautsprecher und der „Break Dance“ schaltet in den zweiten Gang. Es wird schwer, dem Weg der rotierenden Gondeln auf der ebenfalls rotierenden Scheibe mit den Augen zu folgen. Nach der wilden Fahrt hilft dann die Enkelin dem blassen Großvater beim Aussteigen.
Ganz Meiderich ist auf den Beinen
Bei bestem Wetter sind längst nicht nur die Jugendlichen auf den Beinen und beim Martinsmarkt, sondern ganz Meiderich. Der fromme Wunsch der Mitorganisatorin Heike Wiehe „dass uns das Wetter nicht im Stich lässt“, ist in Erfüllung gegangen, beste Aussichten für das abendliche Feuerwerk. Die Menschen sitzen an den kleinen Tischen vor den Cafés ohne zu frieren oder an den Biertischgarnituren der Grillstände. Sie schlendern gemütlich über die Von-der-Mark-Straße und wechseln locker zwischen Einkauf und Kirmesvergnügen hin und her. An den Kleidungsständen hängen die Minitrikots für Borussia-, Bayern- und Schalke-Fans friedlich nebeneinander.
„Fischbrötchen und Reibekuchen, dann hab ich genug“, sagt Helene Schwarz, die ohne Karussells und Klamottenstände auskäme, aber nicht ohne Fischstand, „gekocht wird dann nächste Woche wieder“. „Ja, die Meidericher, die lieben ihren Martinsmarkt“, hört man im Tabakladen. Und vor dem Eiscafé steht die Patronin Guiseppa Grella im hübschen schmiedeeisernen Pavillon und backt locker-weiche Waffeln. „Die Kekse, die wir hier auch noch verkaufen, habe ich alle selber gebacken“, sagt sie nicht ohne Stolz. Davon werden sicher so einige Tüten mit Ochsenaugen oder Spritzgebäck in den Meidericher Nikolausstiefeln landen. Immer vorausgesetzt, man kann seine Finger solange davon lassen.
Das Euro-Kvintet aus Slowenien spielt rasante Polka
Am anderen Ende der Einkaufsmeile angekommen, hört man Blasmusik. Das Euro-Kvintet aus Slowenien steht auf der zweiten kleinen Bühne und spielt eine rasante Polka, die ohne Umweg über das Gehirn direkt ins Blut geht. „Huch, dabei mag ich eigentlich gar keine Blasmusik“, sagt Cornelia Sinder zu ihren Begleitern. Ihren Beinen hat sie das nicht mitgeteilt, die tanzen einfach weiter.