Duisburg-Obermeiderich. . Der Termin für die Freigabe der neuen Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in Obermeiderich steht: Ende September, wenn nichts schief geht.
Es bleibt bei dem vorläufigen Freigabetermin: Ende September soll die Gartroper Brücke für den Verkehr freigegeben werden. Das bestätigte ein Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meiderich (WSA) am Dienstag.
Derzeit laufen große Erdbewegungen auf der Südseite des Rhein-Herne-Kanals. Direkt am Widerlager ist ein tiefes Loch gebuddelt worden. Dort hinein müssen die noch fehlenden Versorgungsleitungen von Netze Duisburg (Stadtwerke). Wie berichtet, handelt es sich um Frischwasserrohre, Gas- und Stromleitungen.
Eröffnung der Brücke etwas später als zuletzt angekündigt
Zuvor müssen jedoch noch Schäden am südlichen Widerlager beseitigt werden, die beim Einschub der Stahlkonstruktion kurz vor Ostern entstanden sind.
Die momentanen massiven Erdbewegungen und sonstigen Arbeiten sorgen bei Anwohnern für Ärger: „Die Gläser klirren, die Schränke wackeln“, erzählte eine junge Frau. Sie und andere Obermeidericher sehnen den Tag herbei, an dem die Bautrupps abrücken und die Straße freigegeben wird. Sie werden vermutlich die Sektkorken knallen lassen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt indes wird es nicht tun. Eine „Einweihungsparty“ sei nicht geplant, hieß es am Dienstag.
Nachbesserungen sind laut WSA auf Baustellen normal
Aus der Ferne sieht die Brücke schon nahezu fertig aus. Aus der Nähe alles andere als das. Die eigentlichen Zufahrten fehlen noch, die Geländer am Gehweg und die Lampen ebenso. Dafür haben die Stahlteile zahlreiche Macken, die nun nachgebessert werden müssen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Lackschäden, die aber aufwendig beseitigt werden müssen. Vier Arbeitsschritte seien nötig. Entstanden sind die Schäden beim Einschub und bei Arbeiten auf der Brücke. „Völlig normal“, sagt ein WSA-Mitarbeiter. Wenn man zu Hause Arbeiten durchführe, gehe es auch nicht ohne Schäden an den Wänden ab.
Die 72 Meter lange Brücke ist so eingebaut, dass sie sich bei Hitze bis zu zehn Zentimeter ausdehnen kann. Auf beiden Seiten ist sie „flexibel“ angesetzt. Auf der Nordseite kann sie sich zwei Zentimer bewegen, auf der Südseite acht Zentimeter. Löcher entstehen nicht – Gummilippen verhindern das.
Das neue Bauwerk ist für schwere Lastwagen ausgelegt
Die Brücke selbst hat ein Eigengewicht von 500 Tonnen. Inklusive des Straßenbelags und sonstiger Bauteile wiegt sie am Ende rund 100 Tonnen mehr. Mit den veranschlagten Baukosten von etwa fünf Millionen Euro scheint das Wasser- und Schifffahrtsamt auszukommen. Die alte Brücke war 2010 geschlossen worden – sie galt als einsturzgefährdet.
Das neue Bauwerk ist auf 80 bis 100 Jahre ausgelegt. Es ist so massiv, dass sogar drei 40-Tonner gleichzeitig drüberfahren könnten.