Duisburg-Obermeiderich. . Die Kanalbrücke Gartroper Straße kann nicht wie geplant schon im Sommer freigegeben werden. Die Restarbeiten verzögern sich.

Die Gartroper Brücke wird voraussichtlich Ende September für den Verkehr freigegeben. Das erfuhr unsere Redaktion am Freitag. In der Nachbarschaft des Bauwerks hatte sich erneut Unmut breit gemacht, weil die Arbeiten nicht im erwarteten Tempo vorangingen. Tatsächlich gibt es Verzögerungen, weil Versorgungsleitungen nicht im geplanten Zeitraum verlegt werden konnten. Dabei handelt es sich nach Informationen unserer Zeitung zum einen um die Entwässerungsanschlüsse der Brücke, zum anderen um die Gas-, Strom- und Frischwasserleitungen von Netze Duisburg (Stadtwerke).

Abwasseranschluss verzögerte sich

Auf der Nordseite der Brücke gibt es dem Vernehmen nach keine Schwierigkeiten, wohl aber auf der Südseite des Kanals. Dort verlaufen zahlreiche alte Rohre und Kabel. Sie dürfen beim Verlegen weiterer Leitungen nicht beschädigt werden. Netze Duisburg stellt aber klar: „Uns trifft keine Schuld.“. Gemeint ist: dass sich die Fertigstellung des rund fünf Millionen Euro teuren Bauwerks erneut verzögert.

Am Montag will sich Netze Duisburg vor Ort ein Bild von der Situation machen. Gebaut werde, so ein Sprecher der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), erst, wenn die Entwässerung komplett fertig ist. Dafür sei ein anderes Unternehmen zuständig. Derzeit geht Netze Duisburg davon aus, dass die eigenen Arbeiten am 31. Juli beginnen. Wann sie abgeschlossen werden, ist offen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt will in der kommenden Woche Details nennen, die zu den neuerlichen Verzögerungen geführt haben.

Eine 500 Tonnen schwere Stahlkonstruktion

Blick auf die Baustelle.
Blick auf die Baustelle. © Udo Milbret

Als das 500 Tonnen schwere Stahlbogen-Bauwerk in der zweiten Märzhälfte über den Rhein-Herne-Kanal geschoben wurde, war die Freude in der Bevölkerung groß. Etliche Schaulustige hatten das Spektakel verfolgt und so manches Foto geschossen. Selbst aus Nachbarstädten schauten Interessierte vorbei.

Die Stahlkonstruktion wurde von der Nordseite aus auf einen Ponton gelegt und glitt nach und nach übers Wasser. Schneller als gedacht, war der Brückenschlag abgeschlossen. Alles klappte wie am Schnürchen. Ursprünglich sollte das Bauwerk erst am Sonntag, 26. März, „anlanden“. Tatsächlich war es schon am Samstag, 25. März, um 21 Uhr soweit. Die Fachleute atmeten erleichtert durch. Zu oft waren sie zuvor von der Bürgerschaft wegen der Verzögerungen kritisiert worden. Nun gab es Lob.

Wenn die Brücke in Betrieb ist, steht das nächste Bauprojekt im Umfeld an: Dann müssen benachbarte Straßen aufwendig saniert werden.