Geschafft: Neue Duisburger Kanalbrücke ist an Ort und Stelle
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Duisburg-Obermeiderich. . Millimeter um Millimeter rückte die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in Obermeiderich seit Freitag vor. Am Ende viel schneller als erwartet.
Geschafft: Die neue Kanalbrücke in Obermeiderich ist an Ort und Stelle. Und zwar viel schneller als von den Fachleuten erwartet. Die hatten damit gerechnet, dass das 500-Tonnen-Stahlbauwerk erst am Sonntag die letzten Meter übers Wasser gleiten würde. Und freuten sich, dass der Brückenschlag am Samstagabend gegen 21 Uhr erledigt war. Somit standen am Sonntag nur noch Rest- und Aufräumarbeiten an der Gartroper Straße an.
Während die Bauarbeiter zufrieden waren und sich freuten, dass alles viel besser und vor allem schneller als gedacht geklappt hatte, schauten ein paar Ausflügler am Sonntag enttäuscht drein: „Die Brücke ist ja schon fertig.“ So mancher hatte gehofft, hautnah miterleben zu können, wie die Brücke die letzten Meter zurücklegt. Nun konnten sie nur noch zuschauen, wie sich das Bauwerk langsam absenkte und seine Endposition zwischen den beiden Betonsockeln an den Ufern der Wasserstraße einnahm. „Ich wollte mal schnell gucken“, sagt die Bottroperin Christine Schlachta. Die Radlerin kennt die Gegend seit Jahren, rollte auch am Sonntagmorgen mit ihrem Zweirad an. „Zu spät!“, sagt sie. Zückt ihre Kamera und macht trotzdem eine Aufnahme.
Schaulustige kamen mit Fernglas und Kamera
Schaulustige waren die ganze Zeit vor Ort. Schon am Freitag pilgerten etliche Menschen herbei. Ausgestattet mit Ferngläsern und Kameras. Und Verpflegung. Denn man hatte sich auf einen langen Tag eingestellt.
Die Zaungäste staunten, wie flott die auf der Straße in monatelanger Arbeit vormontierte Bogenbrücke mit Schwerlastfahrzeugen Millimeter um Millimeter vorgeschoben wurde. Um die Zeit des Sonnenuntergangs kam das Bauwerk am ersten Tag etwa 26 Meter frei schwebend über dem Wasser zum Stillstand.
Zweite Schicht brachte das Werk zu Ende
Am Samstag setzte sich das Stahlmonstrum wieder in Bewegung, jetzt unterstützt vom 50 Meter langen Ponton. Und wieder klappte alles wie am Schnürchen. „Gegen halb sechs war die Brücke schon so weit, wie sie eigentlich erst um 19 Uhr sein sollte“, sagte Projektleiter Sven Diers vom Wasserstraßen- und Schifffahrtssamt. Und da die zweite Schicht gerade erst begonnen hatte, machten die Männer weiter. Um 21 Uhr war es geschafft – die Brücke war am anderen Ufer angekommen.
In den nächsten Monaten werden die Fahrbahnen angeglichen – sie müssen etliche Zentimeter angehoben werden. Eröffnet wird die Brücke laut Plan im Sommer.
Bezirksbürgermeisterin: „Kapitel abgeschlossen“
„Die Brücke muss jetzt schnellstmöglich fertiggestellt werden, so dass einer zügigen Nutzung nichts mehr im Wege steht“, sagt SPD-Ratsherr Bruno Sagurna. Er hat sich seit Jahren für die Erneuerung eingesetzt. „Die Straßen, die jahrelang als Umleitung genutzt wurden, müssen schnellstmöglich instand gesetzt werden. Die sind nämlich in einem katastrophalen Zustand“, ergänzt er und fügt hinzu: „Was erreicht wurde, war nur möglich, weil alle Beteiligten nicht locker gelassen haben, sondern immer wieder die Forderung erhoben haben: Wir brauchen diese Brücke so schnell wie möglich.“ Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann freut sich über die Brücke: „Die Obermeidericher haben lange darauf gewartet. Endlich ist dieses Kapitel abgeschlossen.“
>>> FAKTEN ZUR NEUEN STAHLBOGENBRÜCKE
Die alte Brücke wurde 2010 wegen Baufälligkeit gesperrt und Anfang 2011 abgerissen. Die neue Brücke wird voraussichtlich im Sommer 2017 eröffnet.
Die 72 Meter lange Stahlkonstruktion wiegt 500 Tonnen. Inklusive Geländern und Fahrbahnbelag wird sie am Ende 600 Tonnen auf die Waage bringen.
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