Duisburg-Beeck. . Sie ist künftig das einzige Gotteshaus der Evangelischen Gemeinde Ruhrort-Beeck: Jetzt wird die älteste Kirche saniert. Sie steht in Beeck.
Die kleine evangelische Kirche neben dem Beecker Oberhof wird derzeit komplett saniert. Sie wird künftig das einzige Gotteshaus der Gemeinde sein. Die Arbeiten sollen im kommenden Herbst abgeschlossen werden, am 29. Oktober ist die Wiedereröffnung geplant.
Die Großgemeinde, die ursprünglich 12.000 Glieder zählte und heute nur noch etwa 5000 hat, kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück. „Von dieser Kirche ging des Gemeindeleben ursprünglich aus“, sagt Dieter Schütte. Er ist Pfarrer im Ruhestand und Vorsitzender des Leitungsgremiums der Gemeinde.
WC mit Wickeltisch wird in die Kirche eingebaut
Als sich für die geschrumpfte Gemeinde die Frage stellte, welche ihrer Kirchen künftig die einzige sein sollte, fiel die Entscheidung auf Beeck. Das Gebäude steht seit 1985 unter Denkmalschutz und ist vermutlich das älteste Gotteshaus Duisburgs. Die Sanierungskosten sind nicht ohne. 750.000 Euro investieren Kirchenkreis und Gemeinde. Sie teilen sich den Betrag brüderlich.
Vor rund drei Jahren wurde die Kirche zwischen der Autobahnausfahrt Beeck (A 42) und dem Oberhof geschlossen. Seitdem müssen die Beecker Protestanten zur Markuskirche am Ostackerweg ausweichen. Im März dieses Jahres haben die Renovierungsarbeiten begonnen.
Handwerker haben das gesamte Bauwerk eingerüstet
Zunächst haben Handwerker das gesamte Bauwerk eingerüstet. Inzwischen wird fleißig gearbeitet. Das alte Schieferdach ist längst herunterholt, die Neuverschieferung hat begonnen. Parallel sind Fachleute dabei, den alten Außenanstrich aus Kalk mit Hochdruck abzuwaschen. Sie wollen im Laufe der nächsten Woche ihre Arbeit beenden. Sie benutzen Wasser und einen Hauch Spezialsand, spülen damit die verschiedenen Anstriche weg – und zwar so, dass der Putz nicht beschädigt wird. So verlangt es der Denkmalschutz.
Außenwände werden komplett mit Mineralfarbe gestrichen
Anschließend werden die Außenwände komplett mit einer Mineralfarbe gestrichen. „Oben wird die Kirche weiß, der Sockel farblich etwas abgesetzt“, sagt Werner Maliska. Er ist Diplom-Bauingenieur und begleitet als Kirchenfachmann die ordnungsgemäße Ausführung der Arbeiten. Außerdem, sagt der Duisserner, werden die Natursteinelemente außen gereinigt und soweit nötig ausgebessert. Imprägnierung wird nicht aufgebracht. „Das verändert die Bauphysik“, sagt Maliska – und fügt hinzu: Auf Dauer könnten dadurch Schäden entstehen.
Innen fallen auch einige Arbeiten an: Unter anderem werden die Wände gereinigt. Sie haben Rußspuren von der Heizung. Ferner gibt es Risse im Mauerwerk und in der Decke. Diese werden verschlossen. Schließlich wird der Boden gereinigt. Beschädigte Platten werden bei der Gelegenheit ausgetauscht. Und letztlich wird noch ein behindertengerechtes WC mit Wickeltisch gebaut.
>>> Kurzer Abriss der Beecker Kirchengeschichte
Die Geschichte des Beecker Gotteshauses an der Friedrich-Ebert-Straße 370 beginnt im frühen 10. Jahrhundert. Damals soll sie als „Eigenkapelle“ des Oberhofs errichtet worden sein.
Der heutige Bau gehört im Kern dem 15. Jahrhundert an. Ursprünglich soll das Gebäude einschiffig gewesen sein. Der Turm ist 1834 erneuert worden, 1844 wurde die Kirche umgebaut und im ausklingenden 19. Jahrhundert neu verputzt.
Seit dem 17. Jahrhundert gehört sie der Evangelischen Kirchengemeinde. 1985 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt.