Bruckhausen. .

Eine Bühne, Diskokugeln und zahlreiche Scheinwerfer: Die evangelische Markuskirche am Ostackerweg 75 in Bruckhausen ist bei der Feier zu ihrem 50-jährigen Bestehen nicht gleich als solche zu erkennen. Das Gotteshaus wirkt wie ein Musical-Tempel. Denn am Wochenende begleitete das Ensemble „Magic Musical“ die Kirchenfeier mit seiner Show. Draußen glich die Szenerie tagsüber einem Sommerfest: Ein Grill, Trödelstände und Sitzgelegenheiten luden zum Verweilen ein.

Rund 550 Menschen feierten mit. Die meisten davon schauten sich die Musical-Vorstellungen an und waren begeistert: Von Les Misérables bis hin zu Cats – die Sänger boten ein interessantes und abwechslungsreiches Programm.

Den bunten Abenden stand an drei Tagen ein gemütliches Beisammensein vor der Kirche oder im integrierte Café gegenüber. Dort tummelten sich vor allem ältere Gemeindemitglieder und hielten ein Pläuschchen. Doch auch Kinder und Jugendliche waren dabei. Sie spielten Fußball, warfen Frisbee oder tanzten zur Musik aus den Boxen eines Ghettoblasters.

Die Kombination von Jung und Alt ist der Kirchengemeinde wichtig. Es gibt dementsprechend viele Angebote. Im benachbarten Jugendzentrum ist fast an jedem Tag der Woche etwas los: „Dort treffen sich Christen, Muslime und auch Kinder anderer Glaubensrichtungen. Es freut uns sehr zu sehen, dass alle Kinder sich bei uns wohl fühlen“, sagt Pfarrer Rüdiger Klemm.

Die Älteren seien vor allem begeistert von dem Sonntagscafé. „Viele Menschen aus der Umgebung haben gesagt, dass sie sich gerade dann einen Ort zum Verweilen wünschen, da es sonst zu langweilig sei.“

Obwohl solche Angebote gut genutzt werden, sei ein Rückgang der Besucherzahlen bei Gottesdiensten nicht zu leugnen, so Klemm, seit 1990 Pfarrer der Gemeinde. „Früher waren 60 bis 70 Leute da. Heute sind es meist nicht mehr als 25.“

Die Kirchengemeinde entstand 1959. Ihre Mitglieder waren Arbeiter, da sie sich in den bürgerlichen Gemeinden ringsum nicht wohl fühlten. An der Overbruchstraße wurde zunächst eine Notfallkirche eingerichtet. 1962 begann man dann mit dem Bau des heutigen, zeltförmigen Gebäudes am Ostackerweg.