Duisburg-Laar. . Seit Jahrzehnten setzt sich Huberta Terlinden für den Ortsteil Laar ein. Wo immer bürgerschaftliches Engagement nötig ist – sie ist dabei.

Seit Jahrzehnten engagiert sich Huberta Terlinden in „Laar am Rhein“, wie sie ihren Ortsteil am liebsten nennt. Sie ist d i e Kümmerin, immer da, wenn man sie braucht. Am morgigen Sonntag feiert sie ihren 80. Geburtstag. Und zwar groß, mit ihrer Familie, Freunden und Bekannten.

In Hochfeld kam sie zur Welt. Am 20. Dezember 1942 wurde die Familienwohnung durch einen Bombenangriff zerstört – vier Tage vor Heiligabend zog sie mit ihrer Mutter und der zwei Jahre jüngeren Schwester zum Großvater nach Buchholz. Und verließ diesen Ortsteil erst, als sie vor 54 Jahren heiratete.

Seit Kindheitstagen in der katholischen Kirche aktiv

Diskussion: Am Donnerstag, den 9.8.2012, stand die „Rollende Redaktion“ auf dem Laarer Markt. Im Bild: Redakteur Gregor Herberhold im Gespräch mit Huberta Terlinden, dahinter Zuhörerinnen.
Diskussion: Am Donnerstag, den 9.8.2012, stand die „Rollende Redaktion“ auf dem Laarer Markt. Im Bild: Redakteur Gregor Herberhold im Gespräch mit Huberta Terlinden, dahinter Zuhörerinnen. © Udo Milbret

Von Kindheitstagen an arbeitete sie in der katholischen Kirche mit. Als Jugendliche hatte der Pastor sie schnell überzeugt, dass sie mehr Verantwortung übernehmen könne – sie wurde Jugendgruppenführerin und arbeitete sich hoch bis zur Stellvertretenden Stadtjugendführerin. Diese Zeit prägte sie nachhaltig. Sich für andere einzusetzen, ihnen helfend zur Seite zu stehen, sollte ihr Lebensinhalt werden.

Aus diesem Grunde wollte sie gerne Lehrerin werden. Ein Wunsch, den sie sich erst erfüllte, als sie bereits verheiratet war und kleine Kinder hatte. „Meine Eltern konnten sich nicht leisten, mein Studium zu finanzieren“, erinnert sie sich. Mit rund 40 war sie dann endlich Lehrerin, arbeitete zunächst in Bruckhausen und wechselte dann nach Meiderich.

Kontakt zur Gemeinde in Laar entstand über die Kinder

Der Kontakt zur katholischen Gemeinde in Laar kam über die Kinder zustande. Huberta wohnte mit ihrer Familie in Beeck, brachte den Nachwuchs aber nach Laar in den Kindergarten. Eh’ sie sich versah, war sie auch dort wieder engagiert. Unter anderem war sie zwölf Jahre Pfarrgemeinderatsvorsitzende.

Rasch kannte man sie im ganzen Ortsteil. 1992 trat sie dann dem Bürgerverein bei, deren Vorsitzende sie von 2002 bis 2014 war. Auch beim Runden Tisch wirkte sie mit. „Das Stadtteilbüro war mein Baby“, sagt sie.

Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist aber zugleich sehr ausgleichend

Ein Glückwunsch aus Russland: Huberta Terlinden zeigt die große Karte zusammen mit ihrem Ehemann Theo.
Ein Glückwunsch aus Russland: Huberta Terlinden zeigt die große Karte zusammen mit ihrem Ehemann Theo. © Udo Milbret

Wo auch immer bürgerschaftliches Engagement nötig ist: Huberta Terlinden ist dabei. „Wir müssen Laar zusammenhalten“, sagt sie. Dafür macht sie sich stark. Auch mit 80 Jahren. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, versteht es aber, stets ausgesprochen ausgleichend ans Werk zu gehen. „Ich mag Menschen, ich habe gerne viele Kontakte“, sagt sie.

Die pflegt sie: Seit 1961 etwa zu ehemaligen DDR-Bürgern, denen sie Hoffnung auf Wiedervereinigung machte. Zu ehemaligen russischen Studenten, die bei ihr wohnten, und deren Familien. Zu Duisburger Juden, die in Israel, Kanada und Holland leben. So kam sie viel in der Weltgeschichte herum.

Zum Geburtstag gratulieren die Kinder und Enkelkinder

Zum Geburtstag gratulieren drei Kinder, sechs Enkel und drei „adoptierte“ Enkel – die Kinder der einstigen russischen Studenten, für die sie die Laarer Oma ist.