Obermeiderich. . Auf einer bis vor kurzem verwilderten Brache wird in Windeseile eine Kita für bis zu 100 Kinder hochgezogen. Eröffnung im September 2017 geplant.

An der Emmericher Straße 119 entsteht ein neuer Kindergarten. Die Fläche ist bereits vorbereitet, in wenigen Tagen soll die Bodenplatte gegossen werden. Schon mit Beginn des nächsten Kindergartenjahres, also im September 2017, wird die Einrichtung für 100 Kinder eröffnet. Das berichtete Ali Koban, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft für interkulturellen sozialen Service (ISS) mit Sitz in Köln, auf Anfrage unserer Redaktion.

ISS betreibt mehrere Kindergärten

Die Gesellschaft betreibt mehrere solcher Kindergärten, in denen die Steppkes mehrsprachig betreut werden. An der Emmericher Straße soll neben Deutsch eine der Weltsprachen Englisch oder Französisch gesprochen werden, kündigt Koban an. Auch an der Duisburger Straße wird ISS im Sommer eine Einrichtung eröffnen – wir berichteten. Dort können ebenfalls bis zu 100 Kinder betreut werden.

Wie an der Duisburger Straße 77 richtet sich das Angebot an alle Altersgruppen: Für Null- bis Zweijährige sind 20 Plätze vorgesehen, für über Dreijährige 40 Plätze. Zudem soll es zwei „altersgemischte Gruppen“ für 40 Kinder von zwei bis sechs Jahren geben.

Grundsteinlegung schon in zwei Wochen

Schon in etwa zwei Wochen plant Koban die Grundsteinlegung. Das zweistöckige Gebäude an der Nebenfahrbahn der Emmericher Straße wird in Windeseile hochgezogen. Es wird aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt. ISS wird das Gebäude mit dem dahinter liegenden Außenbereich für 25 Jahre mieten. Bauherr ist ein Unternehmen aus Paderborn.

Die Baugenehmigung ließ lange auf sich warten: Koban spricht von drei Jahren. Tatsächlich liegt sie erst seit dem 30. März dieses Jahres vor. Der Landschaftsverband Rheinland fördert die Einrichtung.

Heinz Wiesner freut sich über die neue Einrichtung

Erfreut, dass endlich gebaut wird, ist der Obermeidericher Kümmerer und ehemalige SPD-Bezirksvertreter Heinz Wiesner. Zusammen mit dem SPD-Ratsherrn Bruno Sagura habe er seit Jahren immer wieder bei der Stadtverwaltung getrommelt, damit ein neuer Kindergarten entsteht. Der ist dort bitter nötig. Denn: Der alte katholische von Maria Königin wird schon bald geschlossen. Das Gebäude ist marode, die Kirche hat das Grundstück verkauft und darauf gesetzt, dass der Erwerber einen Ersatzkindergarten baut. Damit sei in angemessener Zeit „realistischerweise nicht mehr zu rechnen“, erklärten die Gemeinde St. Michael und der Zweckverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder. Deshalb läuft die katholische Kita nun aus. Ab diesem Sommer werden keine Kinder mehr aufgenommen.

Wunsch: Nebenan sollen junge Familien bauen

Wiesner und Sagurna hoffen, dass sich das Umfeld nun bessert. Bislang wurde die verwilderte Fläche, auf der vor allem Brombeeren wucherten, von Umweltsündern als illegale Müllkippe genutzt. „Früher“, erinnert sich Sagurna, stand dort ein Heim für Spätaussiedler. Er selbst habe dort 1969/1970 gewohnt, als er nach Duisburg kam.

Nur die Hälfte des Grundstücks wird für die Kita genutzt. Den Rest, wünscht sich Heinz Wiesner, solle die Stadt jungen Familien als Bauland zur Verfügung stellen. Die Ausgangslage sei gut: Der Kindergarten befinde sich direkt nebenan und Einkaufsmöglichkeiten gebe es in der Nähe.