Aldenrade/Fahrn. . Die Schützen in Aldenrade-Fahrn haben zwar einen neuen Vorstand. Bieten aber nie mehr einen Silvesterball an.

Der Bürger- und Schützenverein Aldenrade-Fahrn 1837 ist gerettet. Am Sonntag gelang, woran in der vergangenen Woche kaum noch jemand aus dem alten, scheidenden Vorstand geglaubt hatte: Es fanden sich ausreichend Mitglieder, die Verantwortung übernehmen wollen. Heißt: Nun ist der Vorstand wieder komplett, die „Zwangsverwaltung“ ist abgewendet. Wie berichtet, drohte dem 400-Milglieder-Verein im 180. Jahr seines Bestehens das Aus, weil lange Zeit niemand den seit 2014 unbesetzten Job des Vorsitzenden übernehmen wollte. Auch für weitere Vorstandsposten gab es keine Interessenten.

„Es war kurz vor knapp, nicht fünf Minuten, sondern eine Minute vor Zwölf“, sagt BSV-Geschäftsführerin Gudrun Henne. „Die Schießabteilung hat aber endlich kapiert, dass der Schießstand sofort zugemacht worden wäre, wenn wir keinen neuen Vorstand gewählt hätten“, ergänzt sie. Denn: Ein Rechtsanwalt hätte dann die Vereinsleitung übernehmen müssen. Und der hätte laut Gudrun Henne gar keine andere Wahl gehabt, als die Schießaktivitäten sofort einzustellen. Dies ist nun abgewendet.

Planung des Schützenfestes nun mit Hochdruck

Wegen der Vorstandsprobleme hatte der Verein bislang noch keine Veranstaltungen für 2017 geplant. Das muss nun schleunigst nachgeholt werden. Unverzüglich will sich der neue Vorstand an die Vorbereitung des traditionellen Schützenfestes machen. Das soll im Sommer erneut komplett im Zelt auf dem Friedrich-Ebert-Platz laufen. Früher schossen die Grünröcke auf der abgesperrten Hildegard-Bienen-Straße. Die eigentliche Party dagegen stieg auf dem benachbarten Platz. Dadurch entstand Pendelverkehr. Mal hielten sich die Zuschauer des Vogelschießens auf dem Festplatz, mal im Bereich des Schießstandes auf. „Im Zelt haben wir alles zentral“, nennt Gudrun Henne den Vorteil der neuen Regelung. Mal ganz davon abgesehen, dass es für die Schützen preiswerter ist, nur auf dem Platz zu feiern. „Wir sparen die Gebühr für die Straßensperrung.“

Ein für allemal gestorben ist indes der Silvesterball. Zum Jahreswechsel 2016/2017 war er aus Sicherheitsgründen abgeblasen worden – wir berichteten. Fortan wird es die Traditionsfeier, die 39 Mal über die Bühne gegangen war, nicht mehr geben.

Enorme Kostensteigerung für mehr Sicherheit

„Uns laufen die Kosten weg“, sagt die BSV-Geschäftsführerin. „Die Feuerwehr hat den Stundensatz fast verdoppelt, wir brauchen zusätzliches Profi-Sicherheitspersonal und der Bühnenmeister kassiert auch bis zu 1500 Euro. Alles zusammen haben wir über 3000 Euro Mehrkosten als früher. Das Risiko ist zu groß, dass wir Miese machen.“

>>> Der neue Vorstand

1. Vorsitzender ist jetzt Frank Böttger, sein Stellvertreter ist Markus Herms.

Das Amt des Schriftführers hat Stephan Wedding inne. Gabriele Kurth ist für die Finanzen zuständig (Kassiererin).

2018 steht die Wahl des 2. Kassierers und der Geschäftsführung an.