Duisburg-Aldenrade. . Seit 2014 hat der Duisburger Bürger- und Schützenverein Aldenrade-Fahrn keinen Vorsitzenden. Jetzt stehen Wahlen an. Nun droht die Zwangsverwaltung.
Die Zukunft des vor 180 Jahren gegründeten Bürger- und Schützenvereins Aldenrade-Fahrn 1837 ist ungewiss. Wenn sich am kommenden Sonntag keine neuen Leute finden, die im Vorstand mitarbeiten, „wird ein Rechtsanwalt beauftragt, den Verein kommisarisch weiter zu führen. Sollte nach einem Jahr immer noch niemand bereit sein, die Aufgaben zu übernehmen, wird der Verein aufgelöst“, sagt BSV-Geschäftsführerin Gudrun Henne. Denn: Der Verein wäre damit handlungsunfähig.
Gudrun Henne ist noch bis zum nächsten Jahr im (Ehren-)Amt. Der Posten des 1. Vorsitzenden und Präsidenten ist schon seit 2014 unbesetzt. Damals schied Paul Friede aus persönlichen Gründen aus, einen Nachfolger fanden die Grünröcke nicht. Deshalb haben Gudrun Henne und der 2. Vorsitzende, Arnd Heddenhausen, den Verein bislang kommissarisch weitergeführt. Dies kann aber so nicht weitergehen, dafür fehle die rechtliche Grundlage.
Drei momentane Amtsinhaber treten nicht mehr an
Neben einem neuen Vorsitzenden müssen nun auch ein neuer Schriftführer, ein Kassierer und ein Heim- und Liegenschaftswart gefunden werden. Diese drei jetzigen Amtsinhaber können und wollen ihre Aufgaben nicht fortführen.
„Wir haben 400 Mitglieder, da sollte es doch möglich sein, den Vorstand zu besetzen“, sagt die Geschäftsführerin. Aber immer wieder höre sie nur Ausreden. „Die Jungen sagen, sie müssten arbeiten. Die Mittelalten sagen, sie hätten sich um die Familie zu kümmern. Und die Alten sagen, sie hätten schon genug getan.“ Argumente, denen Gudrun Henne nicht folgen mag.
Appell an alle Vereinsmitglieder mitzuarbeiten
Insbesondere die Schießabteilung (rund 100 Personen) hätten den größten Nachteil, wenn der Verein von einem Rechtsanwalt „zwangsverwaltet“ würde: „Der würde den Schießbetrieb sofort einstellen“, ist sich die Geschäftsführerin sicher. Auch das Schützenheim müsste geschlossen werden, es gäbe kein Schützenfest mehr, keinen Silvesterball. Und das, obwohl der Verein finanziell bestens dastehe.
Deshalb appelliert Gudrun Henne an alle Mitglieder, noch einmal über die Mitarbeit im Vorstand nachzudenken. Ansonsten „könnte die Vereinsgeschichte bald zu Ende geschrieben sein.“