Duisburg. Null-Toleranz-Aktion der Stadt hat erneut große Probleme in Marxloh aufgezeigt. Der Sondereinsatz soll auf weitere Stadtteile ausgedehnt werden.
Die jüngste Sonderkontrolle kam so manchen teuer zu stehen. Vor allem diejenigen, die sich als Autofahrer nicht an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen und Parkregeln hielten. 803 Verwarnungen und Ordnungswidrigkeitsanzeigen wurden in der einen Woche in Marxloh geschrieben. Neunmal ermittelten die Kontrolleure Müllsünder, deren Abfall kostenpflichtig beseitigt wurde, zwölfmal wurden Menschen ausfindig gemacht, die solche riesigen Abfallberge auf der Straße entsorgt hatten, dass Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wurden.
Zudem entdeckten die Stadtmitarbeiter 17 Schrottautos am Straßenrand. Auch kleinere Vergehen wurden geahndet: So zahlten fünf Personen, die Zigarettenkippen, Obstreste und Kaugummis auf den Gehweg, statt in eine Mülltonne warfen.
Demnächst verstärkte Kontrollen in Meiderich und Beeck
Auch auf Hundehalter achteten die Experten: Ein Tierfreund, der seinen Vierbeiner nicht angeleint hatte musste blechen. Zudem gab es 22 mündliche Verwarnungen, zum Beispiel wegen Bettelns. Einem besonders aggressiven Bettler musste gar ein Platzverweis erteilt werden.
Die Stadt wird ihre Sonderkontrollaktionen weiterführen. Im Februar ist Mittelmeiderich an der Reihe – dort ärgern sich zum Beispiel Fußgänger über Radler auf der Basarstraße. Auch Schrottautos sind dort öfters zu finden. Im März wird Hochfeld genauer unter die Lupe genommen. Im April geht es nach Beeck und im Mai steht Marxloh erneut auf dem Programm. Nach Rheinhausen kommen die Ordnungshüter mit großem Aufgebot im Juni. Auch die Polizei beteiligt sich an den Aktionen – sie begleitet den Ordnungsdienst regelmäßig.
In Marxloh wurden wieder 40 wilde Müllkippen entdeckt
40 wilde Müllkippen haben die Abfallaufsicht und der Sonderaußendienst des Ordnungsamtes binnen einer Woche im Marxloher Problembereich westlich der Weseler Straße entdeckt. Die Fortsetzung der „Null-Toleranz-Aktion“ der Stadt fand vom 9. bis 15. Januar statt. Die Trupps waren in zwei Schichten unterwegs, auch am Wochenende zeigten sich die Kontrolleure in Uniform.
Die Schonzeit ist zu Ende – ein Kommentar von Gregor Herberhold
Nach der Großaktion im vergangenen Herbst hätte man vermutet, dass Marxloh sauberer bleibt. Ein Irrtum. Kaum war die Sondereinsatztruppe weg, da waren die Straßen und Bürgersteige im Problemviertel westlich der Weseler Straße wieder zugemüllt.
Die Stadt hat lange nicht oder zu sanft reagiert. Dafür nun aber umso härter: Zum einen hat sie die intensive Reinigung der Straßen und Gehwege durchgesetzt. Zum anderen ihre Ankündigung in die Tat umgesetzt und die nächste Großkontrolle durchgeführt. Und wieder gingen den Ordnungshütern zahlreiche Umweltsünder, aber auch Hunderte rücksichtlose Autofahrer ins Netz.
Offenbar sind manche Bürger in Marxloh lernresistent. Aber auch sie werden die Lektion lernen, denn die Stadt bittet sie zur Kasse. Getreu dem Motto: Wer nicht hören will, muss fühlen.
Im vergangenen September fand die erste großangelegte Aktion statt. Den ganzen Monat waren (fast) rund um die Uhr Behördenmitarbeiter unterwegs, um vor allem Umwelt- und Verkehrssünder aufzuspüren. In Teilbereichen von Marxloh herrschte Park-Wildwest und Straßen sowie Gehwege waren immer wieder großflächig zugemüllt. Viele Bürger klagten ob der unhaltbaren Zustände, Politiker rauften sich die Haare, suchten nach Lösungen.
Weitere Kontrollen in den kommenden Monaten geplant
Die sehen so aus: Die Stadt wird künftig verstärkt kontrollieren und jeden bestrafen, der sich nicht an die Regeln hält. Zudem wird das Problemviertel zwischen Weseler- und Wilfriedstraße sowie Grillo- und Gertrudenstraße seit Jahresbeginn viermal wöchentlich im Gehwegbereich von Hand und zweimal wöchentlich auf den Straßen von Maschinen gereinigt.
Die Kehraktionen wirken – die Straßen sind deutlich sauberer. Und doch stellen immer wieder Menschen ihren Unrat an den Straßenrand: ausrangierte Möbel, Renovierungsabfälle, Hausmüll.