Duisburg - Walsum. . Die Stadt macht sich keine Sorgen um exotische Krankheiten oder eine Grippewelle. Versorgung traumatisierter Menschen ist dagegen problematisch.

Sorgen um die Gesundheit der in Walsum untergebrachten Flüchtlinge machen sich Franz Tews/Parteilos und die Linken. Sie wollten von der Stadt Duisburg wissen, ob man auf eventuell auftretende Probleme wie eine Grippewelle vorbereitet ist. Fazit der Verwaltung: Für normale Krankheiten ist man ausreichend gewappnet. Die Versorgung traumatisierter Flüchtlinge stelle indes ein großes Problem dar.

Verlässliche Lebensbedingungen

Die Stadt räumt in einer Stellungnahme ein, dass nicht einmal für die deutsche Bevölkerung „ausreichende therapeutische Möglichkeiten bestehen“. Daher sei „eine bedarfsgerechte Versorgung, insbesondere der Flüchtlingskinder, nur schwer zu erreichen“. Die Behörde wolle aber versuchen, durch eine „Vernetzung aller Stellen“ bessere Bedingungen zu schaffen. Unabhängig davon sei es wichtig, „verlässliche Lebensbedingungen“ für die Asylbewerber zu schaffen und sie „menschlich“ zu versorgen. Das sei für etliche schon eine große Hilfe. Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes stehe zudem zur Verfügung.

Flüchtlinge in DuisburgFranz Tews war zu Ohren gekommen, dass in Nachbarstädten ausgerottet geglaubte Krankheiten wie Krätze in Flüchtlingsunterkünften wieder aufgetaucht seien. Das ist für die Stadt Duisburg belanglos: Solche Krankheiten tauchten auch hier immer wieder mal auf, würden nur in der Bevölkerung nicht bekannt und könnten durch „koordiniertes Vorgehen“ bekämpft werden.

Thema Grippe: Solche Krankheitswellen träfen vor allem abwehrgeschwächte Personen, insbesondere Menschen über 60 Jahre. Aber auch Schwangere und chronisch Kranke. Von Schwangeren und wenigen Menschen mit Vorerkrankungen abgesehen gehörten Flüchtlinge nicht zum Problemkreis. Folglich müssten sie auch nicht gegen Grippe geimpft werden. Auf ausreichende Hygiene werde durch regelmäßige Kontrollen des Gesundheitsamtes geachtet. „Aus fachlicher Sicht“ sei man im Falle einer „Grippewelle auch bei Flüchtlingen ausreichend gewappnet“.

Standardimpfungen gewährleistet

Schließlich wollte Tews noch wissen, ob auch die Standardimpfstoffe wie Tetanus, Polio etc. ausreichend vorhanden seien und zum Einsatz kommen. Von den Landes-Flüchtlingseinrichtungen würden solche Medikamente geordert. Den Personen, die im Landeseinrichtungen bislang nicht gegen Krankheiten geschützt wurden, würden entsprechende Impfangebote in den städtischen Unterkünften gemacht. „Konkrete Versorgungslücken in Duisburg sind dem Gesundheitsamt nicht bekannt“, heißt es. Auf Vorrat würden Impfstoffe aber nicht angeschafft, da sie nur eine begrenzte Zeit gelagert werden könnten. Deshalb würden sie nur im Bedarfsfall bestellt.