Duisburg. Auch Flüchtlingskinder unterliegen der Schulpflicht, weshalb die Kommunen Auffangklassen bilden müssen. Fest steht: Duisburg wird mehr Schulklassen einrichten müssen.

Wenn am Mittwoch auch in Duisburg die großen Sommerferien zu Ende gehen, wächst der Druck auf die Kommune, der großen Anzahl von Flüchtlingen nicht nur eine Unterkunft, sondern ihren schulpflichtigen Kindern auch einen Platz in einer Schule zu geben.

Wie viele neue Schulkinder das sein werden, vermag Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung, derzeit nicht zu sagen: „Solche Zahlen sind für uns einfach nicht planbar. Wir können nur quartalsweise den Bedarf nach Schulklassen erheben.“ Die nächste Erhebung findet im September statt. Und eines steht fest: Unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus unterliegen Flüchtlingskinder der Schulpflicht.

Hohe Fluktuation

Kalveram: Alle nach Deutschland zugewanderten Kinder und Jugendliche, die im Verlauf ihrer Schullaufbahn in eine deutsche Schule aufgenommen werden, werden im Schulsystem unter „neu zuwandernde Kinder und Jugendliche“ zusammengefasst und als sogenannte „Seiteneinsteiger“ beschult. Für sie werden in der Regel Vorbereitungs-, Auffang oder internationale Förderklassen gebildet, von wo sie nach einer zweijährigen „Erstförderung“ dann in das reguläre Schulsystem eingegliedert werden.

Doch gerade bei dieser Schülergruppe gibt es nach Beobachtung des Leiters des Amtes für schulische Bildung eine „hohe Fluktuation“. Beispiel: Ottostraße in Homberg (Weißer Riese), dort habe es „einen Riesendruck gegeben“, und jetzt seien die neu eingerichteten Klassen leer. Hinzu kommt, so Kalveram, dass das Schulgesetz zwar von der Schulpflicht spreche, die Kommunen aber keine Instrumente hätten die Schulpflicht bei dieser Bevölkerungsgruppe auch durch zu setzen.

Mehr Schulklassen für Flüchtlinge

Fest steht: Die Stadt wird mehr Schulklassen einrichten müssen, und dem Amtsleiter schwant schon jetzt, dass das Thema „Notquartier“ auch die Schulen erreichen wird. Doch bevor dies eintritt, werden in den Grundschulen die Klassenstärken (18 Kinder pro Klasse) erhöht, werden im Sekundarbereich aufgegebene Schulstandorte reaktiviert, oder müssen neue Räume angemietet werden. Im Norden der Stadt könne es, so Kalveram, aufgrund des derzeitigen Umbaus des Schulsystems im Sekundarbereich zu Kapazitätsengpässen kommen.

Im zurück liegenden Schuljahr hat die Stadt für 102 Seiteneinsteiger in den Grundschulen 11 zusätzliche Schulklassen eingerichtet, in den weiterführenden Schulen gab es für 222 neue Schüler acht neue Auffangklassen.