Duisburg. . Auf Drängen der örtlichen Bürgerinitiative gegen die Hamborner Raserszene gilt jetzt in der Nacht Tempo 30 zwischen Kamp- und Schreckerstraße.

Seit mehr als einem Jahrzehnt klagen Bürger über Autofahrer, die nachts über die Duisburger Straße rasen. Mit Blitzmarathons, Verkehrskontrollen, Wendeverboten und Straßeneinengungen versuchten Stadt und Polizei, das Problem in den Griff zu bekommen. Vergeblich. Der Erfolg war immer nur von kurzer Dauer. Ab sofort gilt zwischen Schreckerstraße und Kampstraße nachts Tempo 30 – die Schilder ließ die Stadt Duisburg am Donnerstag installieren. Das Tempo-Limit auf dem rund einen Kilometer langen Straßenabschnitt (alte B 8) gilt von 22 bis 6 Uhr.

Bis zum Jahresende wird Blitzanlage installiert

Damit die Geschwindigkeit auch eingehalten wird, legt die Behörde noch eins drauf: Bis zum Jahresende wird in dem Bereich auch noch eine Blitzanlage installiert, die rund um die Uhr Verstöße aufzeichnet.

Mit diesen und weiteren Maßnahmen in den Nebenstraßen der Hamborner Hauptverkehrsader soll Autofahrern, die gerne rasen, sich an illegalen (Beschleunigungs-)Rennen beteiligen, den Motor aufheulen lassen und so scharf bremsen, dass die Reifen quietschen, der Spaß genommen werden.

Ein Erfolg für die Bürgerinitiative

Viele, viele Jahre fühlten sich die Bürger, die überwiegend als Einzelpersonen oder kleine Gruppen ihren Ärger kund taten, von den Behörden nicht ernst genommen. Alle bisherigen Maßnahmen, wie das Wendeverbot an der Einmündung Schreckerstraße (damit kein „Rundkurs“ entstehen konnte), Parkerlaubnis an den Wochenenden und der Einbau von „Schikanen“ in Form von Warnbaken sorgten an der Duisburger Straße zwar zeitweilig für eine gewisse Beruhigung. Aber: Dafür wichen die rücksichtslosen Autofahrer in die Nebenstraßen aus und tyrannisierten dort die Anwohner.

Seit einem Jahr gibt es eine Bürgerinitiative gegen die Raserszene in Hamborn. Sie hat vom ersten Tag an massiv Druck gemacht, einen Maßnahmenkatalog aufgestellt und nächtliche Demonstrationen auf der Duisburger Straße durchgeführt. Auch den Oberbürgermeister sprachen die Initiativler an – und siehe da: Nun endlich bewegt sich die Stadtverwaltung. Auf der Kantstraße wurden Bodenschwellen eingebaut, jetzt folgte die Tempodrosselung während der Nachtstunden. Und wenn dann auch noch eine stationäre Blitzanlage installiert wird, sollte endlich Ruhe einkehren.

Jürgen Blumer, Sprecher der Bürgerinitiative, erreichte die Nachricht vom Schilderaufstellen im Urlaub. Er ist begeistert.

Tempo 30 bremst die Raserszene in Hamborn aus 

Ab sofort gilt in den Nachtstunden zwischen 22 und 6 Uhr auf einem etwa ein Kilometer langen Teilstück der Duisburger Straße in Hamborn Tempo 30. Die Stadt ließ am Donnerstag neun Schilder aufstellen.

„Na, da sind wir ja mal gespannt, ob sich die Autofahrer dran halten“, hörte man Passanten sagen, die die Schilderinstallation beobachteten. Damit das passiert, will die Stadt bis Ende dieses Jahres noch eins draufsetzen: Sie baut zudem eine feste Blitzanlage in der 30er-Zone auf.

Grund für die Maßnahme(n) ist der seit Jahren anhaltende Protest von Bürgern. Sie klagen über den unerträglichen (Auto-)Lärm in den Nachtstunden. Die Duisburger Straße ist weithin bei Autofahrern als Rennstrecke bekannt – wir berichteten. Auch die Tuningszene trifft sich an dieser Durchgangsstraße – auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes. Aufheulende Motoren, quietschende Reifen, laute Musik und Gegröle begleiten das Treiben. Zwar kontrollieren Ordnungsamt und Polizei regelmäßig – dauerhaft wirken die Aktionen aber nicht.

Oberbürgermeister Sören Link hofft, dass jetzt endlich eine Lösung gefunden wurde, die für Ruhe im Viertel sorgt.