Duisburg. Mit einem Fassungsvermögen von 21 Millionen Litern Wasser ist der Gasometer das größte Indoortauchcenter Europas. Jetzt wird ein Flugzeug versenkt.

Das größte Indoor-Tauchbecken Europas, der Tauchgasometer im Landschaftspark Nord, wird um eine Attraktion reicher: Im Winter soll in dem 21-Millionen-Liter-Becken ein fast kompletter Flugzeugrumpf versenkt werden. Die Kabine der ATR 42, ein 50-Sitzer, ist bereits im Landschaftspark angeliefert worden.

„Eine spektakuläre Aktion“, berichtet Christian Patzak, Betreiber des Tauchreviers Gasometer. Der Transport von Mönchengladbach führte über die Autobahn. Dort staunte so mancher – an einem Flugzeugrumpf zieht man nicht alle Tage vorbei. Per Schwerlastkran musste der Rumpf auf- und wieder abgeladen werden. Eigentlich ist die Maschine über 22 Meter lang. Patzak ließ sie auf 13 Meter „stutzen“, damit sie problemlos an die geplante Stelle gelegt werden kann.

Spediteur glaubte an einen Scherz

Das Teil wird man nicht nur umrunden, sondern auch betauchen können. „ Man taucht durch die Ladeluke rein- und durch das offene Heck wieder raus“ – so stellt es sich der Tauchlehrer vor. Der Innenraum ist schon weitestgehend von allem befreit, was Froschmännern in die Quere kommen könnte. „Jetzt müssen wir noch alle scharfen Kanten beseitigen“, sagt Patzak. Das wird in den kommenden Wochen an Land passieren.

Ganz sicher, dass der Koloss durch die einzige zur Verfügung stehende Öffnung im Dach als Ganzes geschoben werden kann, ist sich der Gasometer-Chef noch nicht. „Theoretisch müsste es auf den Zentimeter genau passen.“ Vorsichtshalber wird er noch einmal nachmessen. „Notfalls schneiden wir die Hülle der Länge nach durch und setzen sie am Grund des Tauchbeckens wieder zusammen“, sagt der Fachmann. Sorgen, dass es schief gehen könnte, macht er sich nicht. Schließlich hat er schon eine Cessna, einen Trabi und andere Gegenstände versenkt. Zunächst einmal muss aber ein Röhrensystem vom Grund geholt werden. Sonst ist gar kein Platz für den Rumpf. Das geschieht mit luftgefüllten Hebesäcken.

Transportwunsch war kein Scherzanruf

Die alte Maschine wurde Patzak von einer Firma angeboten, die auf Flugzeugentsorgungen spezialisiert ist. Die Idee fand er klasse, wusste nur nicht, wie er das Teil nach Duisburg bringen sollte. Kurzerhand rief er eine Spedition an und fragte, ob sie ihm wohl ein Flugzeug liefern könnte. Was er denn damit vorhabe? „Versenken“, lautete die Antwort. Erst glaubte man an einen Scherzanruf. Und staunte, dass die Geschichte stimmt.