Duisburg - Meiderich. In einem abgelegenen Teil des Landschaftsparks befindet sich der verfüllte Schacht Friedrich-Thyssen 4. Er ist einsturzgefährdet, aber eingezäunt.

Der verfüllte, ehemalige Schacht 4 Friedrich Thyssen auf dem Gelände des Landschaftsparks Nord ist wegen möglicher Einsturzgefahr eingezäunt worden. Die Ruhrkohle AG beobachtet das Gelände und entscheidet in einigen Monaten, wie die Nachverfüllung erfolgen soll.

Das Gelände befindet sich in einem von Besuchern wenig genutzten Teil des Parks, der direkt an das Parkplatzgelände von Ikea an der Hamborner Straße angrenzt. Von Ikea aus ist die Fläche allerdings nicht erreichbar, sondern nur über Parkwege, beziehungsweise von der alten Zechenzufahrt aus, die an der Hamborner Straße neben einer Bahnbrücke liegt.

Hohlräume müssen verfüllt werden

Abgeteuft wurde der Schacht 1899. Nach der Zechenschließung Ende der 1950er Jahre folgte die Schachtverfüllung 1960. Ein Jahre später, 1961, kam ein Deckel drauf. „Früher wurden die Schächte überwiegend mit Bergematerial verfüllt“, berichtet Christof Beike, Sprecher der Ruhrkohle AG. Dieses Material hat den Nachteil, dass sich Hohlräume bilden, die nachsacken können. In diesem Fall gebe es ein zusätzliches Problem, so der Fachmann: In tieferen Schichten (der Schachtgrund liegt bei 867 Metern) befindet sich Fließsand, der ablaufen kann, wodurch noch größere Hohlräume entstehen.

Eine Arbeitsgruppe der Ruhrkohle befasst sich mit dem Thema, sucht nach Lösungen, wie man das Loch dauerhaft sichern kann. Im Sommer dieses Jahres soll die Entscheidung fallen. Dass nachgebessert werden muss, ist sicher. Die Frage ist nur: Wie?

Schachtsicherung durch Bauzaun

Heutzutage werden Schächte grundsätzlich mit Beton verfüllt, weil sich dann normalerweise keine Hohlräume mehr bilden können und der Boden an der Oberfläche nicht einbricht. In diesem Falle deutet alles darauf hin, dass die Ruhrkohle den Schacht seitlich anbohren und durch die Löcher flüssigen Beton pumpen muss. Wann die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest.

Aufgefallen war die Schachtsicherung – ein Bauzaun mit Warnhinweis – dem 20-jährigen Tobias Schäfer. Der junge Mann schlendert gelegentlich durch diesen abgelegenen Teil des Landschaftsparks. Er interessiert sich für die Stadtgeschichte und hatte gleich den Verdacht, dass es sich bei dem eingezäunten Bereich um den alten Schacht drehen muss. Er fand aber keine weiteren Informationen und bat deshalb unsere Redaktion um Hilfe.

Füllmaterial ist um 15 Meter abgesackt

Nach Auskunft der Ruhrkohle AG ist die „Füllsäule“ des Schachtes, der einen Durchmesser von 5,90 Meter hat, um 15 Meter abgesackt. Eine unmittelbare Einsturzgefahr bestehe nicht.

Bodensenkungen in der Nachbarschaft haben nichts mit dem Schachtproblem zu tun: Dort ist der Boden in nur teilweise verfüllte, frühere Kellerräume der Zechengebäude nachgesackt. Die RAG hat diese Schäden schon behoben.