Duisburg. . Zu den “Wildtieren“ in der Stadt gehören auch die Achtbeiner, die uns Lästlinge vom Hals halten – die Spinnen. Experten nennen sie friedliebend.

Sie sind überall anzutreffen, geben keinen Mucks von sich, sitzen meist bewegungslos in der Ecke – und schlagen blitzschnell zu: Spinnen. Manche warten nur darauf, dass ihnen die Beute buchstäblich ins Netz geht und sie sie dann verspeisen können. Andere sausen hinter ihren Opfern her, weshalb sie Jagdspinnen genannt werden. Viele Menschen ekeln oder fürchten sich vor den Achtbeinern, geraten mitunter sogar in Panik.

Was Randolph Kricke, Artenschutzbeauftragter der Stadt Duisburg, nur begrenzt nachvollziehen kann. Denn: „Alle Spinnen sind friedliebend“, sagt er. Sie sehen vielleicht nicht gerade hübsch aus, aber sie tun nichts. Jedenfalls, so lange man sie nicht bedrängt.

Spinnen können beißen

Ärgert man sie, können die hier heimischen Arten durchaus beißen. Was man kaum merkt, es sei denn, man reagiert allergisch auf das Gift, das die Tiere normalerweise zum Betäuben der Opfer einsetzen. Dieses Sekret kann beim Menschen, insbesondere, wenn es an die Schleimhäute gelangt, zu Taubheitsgefühlen, auch zu Schwellungen und Hautrötungen führen. Aber: Das passiert nur ausgesprochen selten und ist kaum schlimmer als ein Mückenstich.

Grundsätzlich, so der städtische Biologe, seien Spinnen im Haus etwas Gutes. „Denn sie halten Lästlinge fern.“ Im Keller erwischen sie Asseln und andere Tierchen, in der Küche gehen Fliegen ins Netz. Gerade in diesen Tagen versuchen viele Spinnen, die den Sommer über im Freien leben, ins Haus zu gelangen, wo sie trocken und warm überwintern wollen. Wer welche entdeckt, sie aber nicht als Wintergast behalten möchte, sollte die Tiere, so Kricke, nicht erschlagen, sondern mit einem Gefäß fangen und sie dann – weitab vom Haus – wieder aussetzen. Sie nur vor die Tür zu setzen, bringe nichts, da die Achtbeiner ein gutes Orientierungsvermögen besäßen.

Zitterspinnen und Weberknechte

Oft anzutreffen sind im Haus zum Beispiel die Zitterspinnen, die oft wegen ihres Aussehens mit Weberknechten verwechselt werden. Sie wirken sehr zerbrechlich, seien aber hart im Nehmen.

In praktisch jedem Garten kann man die Kreuzspinne entdecken, die wegen ihrer Rückenmarkierung leicht zu identifizieren ist. Sie baute wunderschöne Netze, in denen sich auch Tau ansammelt, der wie freischwebende Diamanten im Licht funkelt.

Speziell die Hauswinkelspinnen versuchen jetzt wegen der Kälte in die Keller zu gelangen. Bislang hatten sie im Freien gejagd, jetzt wollen sie ins Warme, am liebsten hinter Schränke oder in Hohlräume.

Spinnen sind nützlich

Auf Mauern im Garten kann man, in der wärmeren Jahreszeit, Zebraspinnen finden. Ihr Biss kann Schmerzen wie nach einem Bienenstich verursachen. In vielen Gartenteichen sind auch Wasserspinnen anzutreffen. Aber auch in den Walsumer Rheinauen sind sie zu Hause. „Die sind schon etwas giftiger“, sagt Randolph Kricke. Ihr Biss verursacht brennende Schmerzen.

Alles in allem stellt Kricke aber klar: Wer Spinnen im Haus hat, hat keine oder weniger andere Insekten, die nerven.