Duisburg. Preiserhöhungen und Vandalismus torpedieren die Gebag-Pläne, zwölf neue Kitas in Duisburg zu bauen. Das ist der aktuelle Stand bei den Projekten.

Gleich zwölf neue Kindertagesstätten hatte die städtische Baugesellschaft Gebag Ende 2021 angekündigt, um gegen den Kitaplatzmangel in Duisburg anzubauen. Die derzeitige Explosion der Baukosten von 30 Prozent betrifft aber auch diese Projekte, inklusive derer, die in Modulbauweise erstellt werden, sagt Unternehmenssprecherin Gerhild Gössing.

Gebag in Duisburg hat neun Kitas in Planung, vier im Bau

Das Grundkonzept ist folgendes: Die Kitas werden von der Gebag gebaut und dann an die Stadt oder andere Träger vermietet. Die zu erzielende Miete sei „der entscheidende Faktor für die Wirtschaftlichkeit“, sagt Gössing. Die ist aber gedeckelt. Das Kinderbildungsgesetz regelt die Miete und an dem Satz habe sich trotz steigender Baukosten nichts geändert. „Die Investitionskosten steigen – die dagegen laufenden Mieteinnahmen nicht.“

Bis Ende des Jahres soll der neue sechsgruppige Kindergarten In den Peschen in Duisburg-Rheinhausen fertiggestellt sein.
Bis Ende des Jahres soll der neue sechsgruppige Kindergarten In den Peschen in Duisburg-Rheinhausen fertiggestellt sein. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Derzeit seien vier Kitas im Bau und neun in verschiedenen Stadien der vorbereitenden Planung. „Wir werden natürlich alles dafür tun, um deren Bau auch zu realisieren.“ Angesichts der aktuellen Verteuerung sei als schlimmstmöglicher Fall denkbar, „dass man sich bei absoluter Unwirtschaftlichkeit gegen ein Projekt entscheidet. An diesem Punkt sind wir hier aber nicht“, betont sie.

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Einbrüche und Vandalismus behindern Kita-Bau

Derweil gibt es auch noch andere Hindernisse für die Gebag: Auf der Baustelle in Marxloh, wo das Bunte Haus der Lebenshilfe entsteht, gab es mehrfach Einbruchdiebstähle verbunden mit Vandalismus. „Inzwischen wurden so Schäden in Höhe von rund 75.000 Euro verursacht.“ Die dadurch entstandenen Bauverzögerungen könnten aller Voraussicht nach aber kompensiert werden, so dass das Haus wie geplant im September fertig wird.

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Diese Gebag-Kitas werden absehbar fertig oder sind in Planung:

  • Bereits im Oktober soll die Kita am Alten Angerbach im Duisburger Süden eröffnet werden. In fünf Gruppen können dann 100 Kinder betreut werden. Die Gebag investiert hier 4,3 Millionen Euro, der Neubau bekommt ein Gründach, ein Blockheizkraftwerk und eine Holzfassade. Die Stadt Duisburg wird hier als Träger starten.
  • Ende des Jahres könnte die Kita In den Peschen in Rheinhausen den Betrieb aufnehmen. Hier sind sechs Gruppen geplant, die ebenfalls für 100 Kinder einen Platz bieten. Träger ist die Zukunftsorientierte Kinderbetreuung gGmbH (ZOK). Die Baukosten liegen bei etwa 3,9 Millionen Euro.
  • Der Neubau an der Oberen Kaiserswerther Straße wird voraussichtlich Ende des Jahres fertiggestellt und könnte Anfang 2023 in Betrieb genommen werden, sagt Pressesprecherin Gerhild Gössing. Träger ist der Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte (VKM). Kostenpunkt hier: 3,3 Millionen Euro.
  • Die Kita im Bunten Haus der Lebenshilfe auf der Weseler Straße in Marxloh soll im Oktober eröffnen. Das komplette Gebäude nebst vollstationären Wohngruppen für Kinder und Jugendliche wird 5,6 Millionen Euro kosten.
  • Die Kita Herkenweg in Rheinhausen ist in städtischer Trägerschaft und soll in den Herbstferien eine Ersatzcontaineranlage bekommen. Nach dem Umzug der Kinder soll der Abbruch der alten Kita noch in diesem Jahr erfolgen, bevor dann ein moderner Bau an gleicher Stelle entsteht.
  • Eine Kita auf der Theresenstraße in Hamborn ist laut Gössing in Planung, weitere Standorte werden geprüft.