Duisburg. Karsten Storks hat in Spitzenrestaurants gekocht, bevor er die Hüttenschenke des Duisburger Konzerns HKM übernahm. Seine Küche ist hochgelobt.

Karsten Storks ist auf dem Weg zu „seiner“ Hüttenschenke. „War super“, grüßt ihn ein Kollege auf dem Gang. Storks ist Chef des Betriebsrestaurants bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM). Lob hört er gerne – und das gibt’s meistens. „Es ist viel ökonomischer gut zu kochen, als wenn sich die Belegschaft nach der Mittagspause stundenlang aufregt“, weiß der ehemalige Sternekoch, der 2008 nach vielen Jahren in der Spitzengastronomie die Kantine im Duisburger Süden übernahm.

300 bis 400 Portionen gehen täglich über die Duisburger HKM-Kantinentheke

Sternekoch Karsten Storks versorgt sowohl die Mitarbeiter in der Hüttenschenke, aber auch die Vorstände.
Sternekoch Karsten Storks versorgt sowohl die Mitarbeiter in der Hüttenschenke, aber auch die Vorstände. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

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Zwischen 300 und 400 Portionen wandern pro Mittag über die Theke. „Für viele Verwaltungsmitarbeiter ist die Mittagspause das Highlight des Tages“, weiß HKM-Sprecherin Lara Widera. Die Kantine ist beliebt – und wenn zum Beispiel der Speiseplan nicht rechtzeitig ins Intranet gestellt wird, hagelt es garantiert Beschwerden. „Außerdem kann man hier auch mal was auf dem kleinen Dienstweg regeln, wenn man die Kollegen aus der anderen Abteilung trifft“, nennt Lara Widera weitere Vorteile.

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Für Storks gibt es keinen schöneren Beruf, sein Vater war bereits Koch. Sein Lebenslauf ist gespickt mit feinen Adressen. Nach der Ausbildung folgten „Wanderjahre“. Er stand in der Küche der „Traube Tonbach“, wirkte im „Europäischen Hof“ in Baden-Baden, war im Maritim Königswinter und Sterne-Restaurant „Gala“ im Casino Aachen. Später war er Küchenmanager von sechs Brauhäusern im Ruhrgebiet. Wieder eine neue Herausforderung mit viel Stress.

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Dann kam das Angebot, bei HKM anzuheuern – eine Rückkehr zu den Wurzeln. „Hier kann ich mein eigener Chef sein“, erklärt der 54-Jährige. Auch wenn vielleicht anfangs nicht alle Kollegen aus den Restaurants seinen Schritt nachvollziehen konnten – heute beneiden sie ihn um planbare Arbeitszeiten und den sicheren Job.

Bodenständige Küche und Gourmet-Genüsse

Die Küchen-Mitarbeiter gehören bei HKM noch zum Unternehmen.
Die Küchen-Mitarbeiter gehören bei HKM noch zum Unternehmen. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

Kulinarische Freiheiten hat Storks auch in der HKM-Küche. „Wir haben einen wechselnden Wochenplan mit Gerichten, die sich wiederholen, aber manchmal probieren wir auch etwas aus.“ Dann gibt es moderne Schüsselgerichte, Bowls genannt, oder auch mal einen Burger mit Hirsch. „Der wurde gut nachgefragt.“

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Die Gerichte sind „leichter“ als früher. Schließlich sind es vorwiegend Mitarbeiter aus Büros, die nach dem Essen nicht ins Suppenkoma fallen sollen. Im Sommer gibt’s selbst gemachtes Eis zum Nachtisch. Wenn die Vorstände Gäste empfangen, darf es auch mal feinere Küche sein. Dann ordert der Chef beispielsweise edle Filets oder Steinpilze. „Manchmal bekomme ich aber auch einen Anruf, dass die Vorstände Lust auf Grünkohl oder andere bodenständige Gerichte haben.“ Die Aufgaben sind vielfältig: „Wir beliefern auch hausinterne Konferenzen und Veranstaltungen.“

In der Vitrine können sich die Besucher die Gerichte des Tages anschauen.
In der Vitrine können sich die Besucher die Gerichte des Tages anschauen. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

Zwischen 2,60 Euro und 5,50 Euro kostet das Essen in der Kantine, die nur für HKM-Mitarbeiter und Ehemalige offen steht. Der Preis wird vom Unternehmen subventioniert. „Ich glaube, es liegt auch an unserer Kochkunst, dass wir noch nicht ausgecatert wurden und noch zum Betrieb gehören.“ Andere Firmen lassen sich längst von externen Anbietern bekochen. Er und sein Team, zu dem vier Köche gehören, sind stolz darauf, zur „Hütte“ zu gehören. Die Shirts mit der Aufschrift „Ich koche vor Leidenschaft“ tragen sie nicht ohne Grund.

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