Duisburg. Der Duisburger Arno Carbone betreibt seit 22 Jahren die Polizei-Kantine an der Düsseldorfer Straße. Darum ist Betriebsrestaurant so beliebt.

Arno Carbone wollte schon immer zur Polizei: Die Geschichte erzählt er gerne – sie stimmt aber nicht. Der Koch und Kantinenbetreiber begrüßt die meisten seiner Gäste mit Namen, nicht wenige mit Handschlag. Er weiß, wer einen extra Klecks Sauce mag und bei wem Tomaten partout nicht auf dem Teller landen dürfen. Kunststück, seit 22 Jahren stellt er die Mittagspausen-Versorgung bei der Polizei Duisburg an der Düsseldorfer Straße sicher.

Der Duisburger Koch kennt die meisten Gäste persönlich

Stammgast Olaf „Olli“ Albrecht gibt zu: „Ohne den Arno wäre ich verloren.“ Er war sogar Testesser, bevor die Currywurst eingeführt wurde.
Stammgast Olaf „Olli“ Albrecht gibt zu: „Ohne den Arno wäre ich verloren.“ Er war sogar Testesser, bevor die Currywurst eingeführt wurde. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

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Spaghetti Bolognese – 650 Kalorien pro Portion und mit 3,50 Euro fair kalkuliert – gibt’s täglich. Und jeden Mittwoch Currywurst. Manchmal traut sich Carbone auch was und probiert etwa neue Suppen aus. „Der Cheddar-Mett-Topf war göttlich. Kannste mal wieder machen“, lobt ihn ein Stammgast. Heute ordert er das Möhrengemüse. Es ist gegen 13 Uhr, in der Polizeikantine stehen die hungrigen Besucher Schlange. „Die Rentner sind jetzt schon durch“, weiß ihr Koch. Die Qualität hat sich herumgesprochen. Vom Landesamt für Polizeiliche Dienste aus dem Innenhafen kommen die Mittagsgäste, von den Wirtschaftsbetrieben und aus umliegenden Büros.

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„Ohne den Arno hätte ich ein Problem“, gibt Olaf „Olli“ Albrecht zu. Bei ihm landet der „Fischknaller“ auf dem Teller, dazu doppelt Remoulade, auf dem Filet und auf den Pommes. „Olli, deine Haare liegen scheiße“, begrüßt Arno Carbone den Mann. Der Ton ist hart, aber herzlich. „Ich hab dafür gesorgt, dass Arno hier die legendäre Currywurst eingeführt hat. Ich war damals Test-Esser“, sagt Olaf Albrecht ein bisschen stolz. Erst sollte das legendäre Gericht nur einmal im Monat auf der Karte stehen. „Da hab ich sofort gesagt: Arno, dass kannst du nicht bringen.“ Der Rest ist Geschichte, nun ist es jeden Mittwoch gerammelt voll.

Die Einrichtung unterscheidet sich deutlich von anderen Kantinen. Ein altes Telefon, ein alter Spielautomat und alte Fotos sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.
Die Einrichtung unterscheidet sich deutlich von anderen Kantinen. Ein altes Telefon, ein alter Spielautomat und alte Fotos sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

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Das Interieur hebt sich deutlich von anderen Betriebsrestaurants ab. An den Wänden hängen historische Fotos und ein alter Spielautomat. Dazu steht auf einer Anrichte ein Telefon mit Wählscheibe. „Ich möchte es gerne gemütlich haben und den Gästen gefällt’s.“

Die Jüngeren essen gerne Pommes

Der Job macht ihm noch immer Spaß. Die genaue Kalkulation der Mahlzeiten ist „jedes Mal ein neuer Schuss in den Ofen“. Aus Erfahrung weiß der 52-Jährige: Die Jüngeren essen gerne Pommes, Gutbürgerliches ist nicht so gefragt.

Arno Carbone bekommt viel mit vom Polizei-Alltag. Der Nebenraum seiner Kantine wird gerade von einer Sonderkommission in Beschlag genommen. Details kommen ihm nicht über die Lippen – für ihn gilt Schweigepflicht.

Was gibt’s: Jeden Tag drei Gerichte.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6.45 Uhr bis 15 Uhr. Mittagessen von 11.30 Uhr bis 14 Uhr.

Preise: Gäste zahlen zwischen 3,70 Euro und 6 Euro.

Besonderheiten: Catering möglich.

Weitere Informationen gibt’s telefonisch unter 0203 280 1781 oder im Netz: www.polizeikantine-carbone.de

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