Duisburg. Apotheker schlagen wegen Lieferengpässen Alarm. Wie oft ein Medikament in Duisburg fehlt und welche Arzneimittel besonders betroffen sind.
Der Apothekerverband und der Hausärzteverband im Bezirk Nordrhein schlagen Alarm. „Derzeit sind schon über 1000 Arzneimittel nicht lieferbar oder teilweise überhaupt nicht zu bekommen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Christoph Herrmann erklärt als Sprecher der Apotheken in Duisburg, wie sich die Engpässe vor Ort zuspitzen.
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Mittlerweile, so die Verbände, seien sogar akut notwendige Arzneimittel wie Antibiotika und Fiebermittel betroffen und bei immer mehr Herstellern nicht verfügbar. Erol Gülsen mit Apotheken in Rumeln-Kaldenhausen, Moers und Kamp-Lintfort hat sogar bereits Fiebersäfte selbst hergestellt.
Apotheken in Duisburg: Größte Lieferprobleme bei Arzneimitteln
„Größte Lieferprobleme gibt es auch bei Blutfettsenkern, Beta- oder Magensäureblockern“, sagt Herrmann. „Die Mitarbeiter verbringen mittlerweile einen halben Tag am Telefon, um irgendein Produkt bei irgendeinem Großhändler oder Hersteller zu bekommen. Und wenn es dann auch noch teurer oder anders ist, müssen wir uns zudem noch grünes Licht von den Hausärzten holen.“
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Der Apotheker- und der Hausärzteverband fordern in der Mitteilung die Politik auf, die Arzneimittelproduktion wieder zurück nach Europa zu holen. Früher sei Deutschland die Apotheke der Welt gewesen, heute seien es Indien und China. Und dies führe zu vielen Lieferproblemen.
„Dann müssen wir die Kunden vertrösten und bekommen oft den Ärger ab“
Pro Apotheke, so Herrmann, komme es alle zwei Tage vor, dass weder das verschriebene beziehungsweise gewünschte Medikament noch ein entsprechendes Ersatzprodukt zu bekommen sei. „Dann müssen wir die Kunden vertrösten und bekommen oft den Ärger ab“, so Herrmann. Dabei seien die Apotheken „nach über zwei sehr anstrengenden Corona-Jahren“ eh schon am Limit.