Duisburg. Das Familienunternehmen Schauinsland vermeldet sowohl beim Umsatz als auch bei den Gästezahlen ein Plus von rund einem Viertel. Allerdings sorgt eine drohende, hohe Zahlung an Gewerbesteuer für Ärger. Dies könnte auch den geplanten Neubau der Firmenzentrale gefährden, sagte Geschäftsführer Gerald Kassner.
Sonnige Zeiten für den Reiseveranstalter Schauinsland: Das Duisburger Familienunternehmen blickt auf das erfolgreichste Jahr in seiner Geschichte zurück und konnte in dem am 31. Oktober zu Ende gehenden Geschäftsjahr sowohl den Umsatz als auch die Gästezahlen um rund ein Viertel steigern.
Zudem hat der Reiseanbieter den 300. Mitarbeiter eingestellt, was ebenfalls Rekord ist. Demzufolge froh gelaunt war Schauinsland-Geschäftsführer Gerald Kassner gestern bei der Präsentation der Jahresergebnisse. „Das sind Meilensteine der Unternehmensgeschichte“, sagte er. Nur eine Wolke trübte die sonst heitere Gesamtstimmung: Wegen der viel diskutierten Hinzurechnung der Gewerbesteuer durch die Landesfinanzbehörden droht Schauinsland eine Zahlung „von schlimmstenfalls bis zu 30 Millionen Euro“, so Kassner.
Sollte dies passieren, könne dann der geplante Neubau an der Unternehmenszentrale an der Stresemannstraße auf Eis gelegt werden. Doch noch hofft Kassner auf ein Einlenken der Stadt. Denn: „Wir können keine verdoppelte Gewerbesteuer akzeptieren.“
Neubau der Firmenzentrale ist aber noch fraglich
Wesentlich erfreulicher für Kassner waren dagegen die Zahlen: Der Umsatz kletterte 2013/2014 auf 970 Millionen Euro (plus 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), die Gästezahlen knackten sogar erstmals die Millionenmarke und stiegen um 26,5 Prozent auf 1,25 Millionen Gäste. „Es war ein phänomenales Jahr“, resümierte Kassner. Schauinsland sei der siebtgrößte Reisekonzern in Deutschland und rangiere auch unter den Top 20 in Europa.
Ein Hauptgrund für das Ergebnis sei der Buchungsanstieg für Ziele auf den Kanaren gewesen. Doch auch Mallorca, Griechenland, Portugal, Bulgarien, Ägypten und der Fernreisenbereich hätten stark angezogen. Bei solchen guten Zahlen fiel auch Kassners Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr positiv aus. „Wir kalkulieren konservativ und rechnen mit einem Wachstum von fünf Prozent“, meinte er – und dabei schwang durchaus mit, dass es ein wenig mehr werden könnte.
Auch in punkto Außendarstellung hat Schauinsland sich nach vorne bewegt: Künftig soll ein neues, modernes Logo alles zieren, was mit dem Unternehmen zu tun hat. Dabei handelt es sich um zwei stilisierte Hände, die wie eine Sonne aussehen. Zudem will der Konzern, der seit 1918 besteht, einen „siebenstelligen Betrag“ in Werbung stecken. Denn: „Unser Bekanntheitsgrad ist ausbaufähig“, so Vertriebsleiter Detlef Schroer.