Duisburg. Der DGB Niederrhein erinnerte zum Antikriegstag im Duisburger Rathaus an die Opfer und das Leid der beiden Weltkriege. Dabei sprach sich die Bezirksvorsitzende Angelika Wagner gegen die geplanten Waffenlieferungen in Kriegsgebite aus: „Waffen sind nicht die richtige Antwort“, sagte sie.

Erinnern ermöglicht Vorbeugen. Auch gegen Krieg. Und vorbeugen kann vor allem die nächste Generation, wenn sie denn richtig angesprochen wird. Das gelang Dirk Reinhardt mit seinem Jugendroman „Edelweißpiraten“, der das Leben Jugendlicher beschreibt, die sich zur Nazi-Zeit nicht von der Hitlerjugend ihr Leben vorschreiben lassen wollten. Bei vielen wurde daraus Widerstand. Widerstand auch gegen Krieg.

„Nie wieder Krieg“ ist auch die Losung des Antikriegstages des DGB, der seine Gedenkveranstaltung zum 1. September, dem Antikriegstag, eben mit jenem Autor Dirk Reinhardt bestritt. Zuhörer bei seiner Lesung im Ratsaal aber diesmal nicht Jugendliche, sondern Erwachsene, darunter viele, die die Schrecken des II. Weltkrieges selbst erlebt haben.

41 bewaffnete Konflikte weltweit

Der Antikriegstag 2014 ist ein besonderer: Vor 100 Jahren begann der I. Weltkrieg, am 1. September vor 75 Jahren der II.Weltkrieg. Allen Mahnungen und allem Leid zum Trotz, die Menschen haben nicht gelernt. „Krieg ist trauriger Alltag geworden“, sagte Oberbürgermeister Sören Link bei seiner Begrüßung und erinnerte an die „Hölle aus Stahl und Blut“, die der Krieg 1914 schuf und dessen vermeintliche Alleinstellung nur gut 20 Jahre später im totales Krieg endete. Kriege, die heute „gegenwärtiger“ denn je seien, bei gezählten 41 bewaffneten Konflikten in der Welt, nicht zuletzt auf dem Kontinent in der Ukraine. Mit Folgen, die auch Duisburg treffen, sagte Link mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen „Krieg kann nie Lösung von Konflikten sein, das schulden wir den Millionen Opfern“, erklärte der OB.

Krieg kann keine Lösung und ­Waffen können nicht die „richtige Antwort“ sein, warnte die DGB-Bezirksvorsitzende Angelika Wagner, die die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung anschließend zur Kranzniederlegung für die vier am 2. Mai 1933 von den Nazi ermordeten Gewerkschaftern führte. „Wir wollen keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete“, sagte Wagner und kritisierte deutlich die geplante Militärhilfe der Bundesregierung für die kurdischen Kämpfer im Irak und warnte vor einer nicht „endenden Spirale der Gewalt“.