Duisburg. Über 20.000 Hunde sind in Duisburg gemeldet, wenn das kein Markt für eine Hunde-Messe ist. Beim Auftakt im Steinhof drängten sich viele Pfoten und Füße an den Ständen vorbei. Herrchen und Frauchen ließen sich informieren, die Hunde von den Gerüchen betören.
Gesteckt voll ist es im Saal des Steinhofes, mit 45 Anbietern ist der Platz auf der Hundemesse bis ins letzte Eckchen ausgereizt. Die Duisburger Hundebesitzer schieben sich an den Ständen vorbei, jeder zweite hat seinen Vierbeiner an der Leine. In dem Gedränge muss man scharf aufpassen, dass man niemandem auf die Pfoten tritt.
Dem Berner Senner, der gerade den Stand mit den selbstgebackenen Hundekeksen passiert, läuft das Wasser aus der schlappen Lefze, aber sein Mensch interessiert sich unbegreiflicherweise mehr für das Angebot der weltweit ersten Ultraschallzahnbürste für Tiere. „Die brummt nicht und reinigt das Hundegebiss ohne Bewegung“, erklärt Ute Walder. Das enthebt den gepflegten Bello immerhin der Verpflichtung, zurück zu knurren. Die passende Zahnpasta soll übrigens nach Erdbeere schmecken.
20.000 Hunde in Duisburg gemeldet
Als die Hundefreunde vom kleinen Club „Ruhrpott Bullis“ auf die Idee mit der Messe kamen, hatten sie mit solchem Andrang nicht gerechnet. „Wir hatten erst mal Probleme, einen Ort zu finden“, erzählt Frank Laudien vom Prints-Verlag, „Aber in Duisburg sind 20.000 Hunde gemeldet, da war schon klar, dass es hier einen Markt gibt.“ Am Morgen waren schon geschätzte 1000 Besucher da und deckten sich mit regendichter Outdoor-Bekleidung, ausbruchsicheren Hundegeschirren, Leder-Luxus-Körbchen und getrockneter Ochsenlunge ein.
„Ich bin froh, dass wir unsere Hündin zuhause gelassen haben“, sagt Besucher Marcel Schürlein genervt vom Gedränge, „aber wir bringen ihr ein paar leckere Rinderfellohren mit nach Hause, die reinigen den Magen.“ Sollte ein Hund bei der Reizüberflutung wild werden, dann empfiehlt sich für den Halter das angebotene Seminar „Aggression, und nun?“, das vom Duisburger Zentrum für Menschen mit Hund angeboten wird. Dort wird nach der Methode von Martin Rütter gearbeitet, der ja schon im Fernsehen immer sagt: „Der tut nix“. Auch Akupunktur und Futtermitteldeklaration stehen auf dem Seminarplan.
Dog-Dancing und Mantrailing auf der Bühne
Auf der Bühne gibt es inzwischen Dog-Dancing, Mantrailing („Wo ist Frauchen, such!“) und Infos über Mini-Bullterrier. Auf dem Freigelände brechen derweil Interessengruppen eine Lanze für ihre diskriminierten Lieblinge vom Pitbull Terrier bis zum American Staffordshire. Alle sind sich einig, dass am gefährlichen Ende der Leine immer der Mensch ist und man deshalb eher einen generellen Führerschein für Hundebesitzer einführen sollte, anstatt bestimmte Rassen schlecht zu reden.