Duisburg. Insgesamt 13 Bomben-Verdachtspunkte hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung auf der Duisburger Großbaustelle A59 ausgemacht. Elf Verdachtsfälle konnten bislang ausgeschlossen werden, einmal wurde entschärft. Bleibt also noch eine Stelle übrig.
Dass auf der Großbaustelle Berliner Brücke Blindgänger zu finden sind, damit hatte man bei Straßen NRW und in der Duisburger Stadtverwaltung bereits gerechnet. Nachdem bereits bei den vorbereitenden Arbeiten Ende März eine britische Fünf-Zentner-Bombe gefunden worden war, mussten die Fachleute des Kampfmittelbeseitungsdienstes am Mittwoch noch einmal in Duisburg anrücken.
Am Rande der A59-Ausfahrt Ruhrort/Untermeiderich hatte sich ebenfalls der Verdacht bestätigt: In sechs Metern Tiefe lag ein britischer Blindgänger, den Sprengmeister Peter van Eck in 47 Minuten am Abend entschärfte.
Noch ein weiterer Verdachtspunkt auf der A59-Baustelle
Nach und nach haben die Fachleute für Kampfmittelbeseitigung 12 von insgesamt 13 Verdachtspunkten auf der Großbaustelle überprüft, an denen die Luftbildauswerter Blindgänger bislang vermuteten. Dies geschah parallel zu den Bauarbeiten, da dies sonst zu weiteren Sperrungen geführt hätte.
Bis jetzt lief es also relativ glimpflich, schließlich wirbelt ein Bombenfund den eh schon außer Takt geratenen engen Zeitplan auf der Baustelle durcheinander. An einem Ort stehen diese Bodenuntersuchungen noch aus. Wo diese Stelle sich genau befindet, darüber gibt es jedoch von Seiten der Stadt keine konkreten Informationen.
Keine genaue Zahl über Bombenabwürfe im Revier
Wieviele Bomben auf Duisburger Gebiet noch im Boden schlummern, auch diese Frage lässt sich nicht genau beantworten. Im Innenministerium geht man davon aus, dass mehr als 160.000 Tonnen Bombenlast im Ruhrgebiet abgeworfen worden sind. Fachleute sagen zwar, dass zwischen fünf und 15 Prozent der abgeworfenen Bomben Blindgänger sind, belegbar ist das jedoch nicht. Zudem wurden schon während des Krieges und kurz danach Kampfmittel geräumt, aber nicht vernünftig dokumentiert. Jahrzehnte werde es dauern, die Bomben zu entschärfen. (mawo)