Duisburg. . Die Thyssen-Anlage in Duisburg-Beeckerwerth ging im Juni 1964 in Betrieb. 200 Mio Tonnen wurden dort seither produziert. Jetzt investiert Thyssen-Krupp 40 Mio Euro in Modernisierung.

Autofahrern auf der A 42 fällt der Werksteil Beeckerwerth von Thyssen-Krupp Steel wegen der bunten Riesenhallen auf, den besten Blick hat man allerdings als Fußgänger von der Baerler Rheinseite auf einen Industriekomplex, in dem in diesen Tagen Jubiläum gefeiert werden darf: Das dortige Warmbandwerk ging vor 50 Jahren in Betrieb.

Weiterer Grund zum Feiern: Deutschlands größter Stahlkonzern will seine Investitionen in die Modernisierung des „Kernaggregats“ fortsetzen – 40 Mio Euro sind dafür eingeplant. Ziel sind noch bessere Stahlqualitäten für Anforderungen der Zukunft.

Planungen für eine Werkserweiterung am Rhein

Ende der 1950er Jahre begannen bei Thyssen (damals noch ohne Krupp) die Planungen für eine Werkserweiterung direkt am Rhein. „Die neuen Anlagen erstreckten sich auf eine Länge von fast drei Kilometern und bedeckten eine Fläche von rund 200 000 Quadratmetern“, blickt Thyssen-Krupp heute zurück. Unter anderem entstand ein Oxygen-Stahlwerk, und im Juni 1964 ging als letzte der wichtigsten Anlagen das Warmbandwerk 2 in Betrieb.

In diesem Sommer steht nun die weitere Modernisierung der Anlage an. „Der Standort Beeckerwerth ist das Rückgrat und die Lebensader der Stahlerzeugung in Duisburg und hierbei spielt ganz besonders das Warmbandwerk eine entscheidende Rolle“, beschreibt Dr. Herbert Eichelkraut, Vorstandsmitglied bei ThyssenKrupp Steel Europe, die Bedeutung dieser Anlage, „einer der leistungsfähigsten in Europa“.

Nur vier Jahre waren vor 50 Jahren vergangen von der Planung bis zur Vollendung des Werksteils Beeckerwerth, in den 800 Mio Mark investiert wurden, nach Einschätzung des Unternehmens ein „Meilenstein für die Entwicklung des gesamten, integrierten Hüttenwerks im Duisburger Norden“.

Hochlauf der Produktion

Das neue Warmbandwerk selbst verarbeitete am 25. März 1964 die erste Bramme, danach erfolgte der Hochlauf der Produktion. Im Jahr 2013 stellte die Anlage die 200.000.000. Tonne Warmband her. „Genug Stahl für den Bau von 27.400 Eiffeltürmen“ haben die Thyssen-Techniker errechnet.

Warmband ist die Basis aller Flachstahl-Produkte von Thyssen-Krupp. Das Unternehmen betreibt vier Warmbandwerke in Duisburg und Bochum, in denen jährlich fast 12 Mio Tonnen produziert werden, davon die Hälfte allein von den 450 Mitarbeitern in Beeckerwerth.

Dort werden Stahlblöcke bei mehr als 1000 Grad Celsius in mehreren, hintereinander liegenden Walzgerüsten zu dünnen Blechen gewalzt, wie sie etwa an die Automobilhersteller geliefert werden.

Das Thyssen-Werk in den 50ern

"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
"Licht über Hamborn" zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der August Thyssen-Hütte im Wiederaufbau der 50er-Jahre. © Herbert List / ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg
Am 4. April wurde die Ausstellung in der Thyssen-Krupp Verwaltung an der  Kaiser-Wilhelm-Straße eröffnet. Zu sehen sind die eindrucksvollen Bilder bis Ende Juli 2014. v.l. Prof. Dr. Manfred Rasch, Thomas Schlenz, Astrid DörnemannFoto:
Am 4. April wurde die Ausstellung in der Thyssen-Krupp Verwaltung an der Kaiser-Wilhelm-Straße eröffnet. Zu sehen sind die eindrucksvollen Bilder bis Ende Juli 2014. v.l. Prof. Dr. Manfred Rasch, Thomas Schlenz, Astrid DörnemannFoto: © Udo Milbret/WAZ FotoPool
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