Kultur am Kanal in Duisburg

Duisburg. . Zum 100-Jährigen des Rhein-Herne-Kanals gibt’s Musik und Technik – alles ganz nah am Wasser. Es fängt an mit einer matinee an der Meidericher Schleuse in Duisburg.

Für den Transport von 6 Mio Tonnen Fracht pro Jahr war er geplant vor 100 Jahren, 12 Mio Tonnen sind’s aktuell und in den besten Jahren des Ruhrgebiets waren es 20 Mio Tonnen, die über den Rhein-Herne-Kanal transportiert wurden. Im Jubiläumsjahr übernimmt die Wasserstraße eine neue Aufgabe und wird Spielort für Kultur.

„Wir wollen die Schleusen öffnen“, versprach gestern Volker Schlüter von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Meiderich. Und zwar für Besucher. Am Sonntag, 22. Juni, sind sie eingeladen zur Schleusenmatinee, die mit einer Schifffahrt der besonderen Art beginnt. Um 11 Uhr legt ein Arbeitsprahm der Wasserstraßenbehörde an deren Betriebsgelände (Emmericher Straße 201) ab.

Mit an Bord bei der Kanalfahrt samt Schleusung ist das Ensemble „Philharmonixx“ (Oboe, Fagott, Schlagzeug), das sich musikalisch dem Wasser annähern will – aber ohne Händels „Wassermusik“. Die Uraufführung des Songs „Mein lieber Schwan“ werde es unter anderem geben, verriet gestern Oboist Martin Schie, und besonders anrührende Oper-Stücke „für alle, die nahe am Wasser gebaut haben“. Wenige Schritte weiter im Pumpenhaus des Kanals warten zwei Schlagzeuger auf die Besucher, denen Dr. Alfred Wendel, Intendant der Duisburger Philharmoniker, „sphärische Klänge“ in „großer Akustik“ verheißt.

Rhein-Herne-Kanal

100 Jahre ist es her, dass die ersten Schiffe den Kanal befahren durften. Das Bild zeigt einen Frachter in Gelsenkirchen Horst in den 60er Jahren. © Herribert Konopka

Damals rauchten noch ein paar mehr Schlote im Ruhrgebiet. Wie hier am Nordsternhafen und dem Hafen der Gelsenberg AG (heute BP). © Herribert Konopka

Rund 70 Millionen Reichsmark ließ man sich den Kanal kosten. Dafür sparte man ... © Herribert Konopka

... an einer offiziellen Eröffnungsfeier. Die musste wegen des ersten Weltkriegs ausfallen. © Herribert Konopka

Das viele Geld für den Bau war offenbar gut investiert. Schnell entwickelte sich der Rhein-Herne-Kanal zu einer der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Im Nordsternhafen in Gelsenkirchen-Horst ... © Herribert Konopka

... machte die Industrie in den 60er Jahren regen Gebrauch von den Frachtschiffen. © Herribert Konopka

Es ging aber auch anders. Im Bereich des Hafen Bismarck badeten Kinder im Kanal. © Herribert Konopka

Und auch Angler zog es an den Kanal. Die Industriekulisse des Nordsternhafens ... © Herribert Konopka

... schien die Menschen nicht abzuschrecken. © Herribert Konopka

Noch heute ist der Rhein-Herne-Kanal ein beliebtes Ausflugsziel. Ob für Fahrradtouren wie hier in Essen, ... © Oliver Müller / WAZ FotoPool

... zum Ausspannen am Ufer, ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

... im Schlauchboot auf dem Wasser ... © Oliver Müller / WAZ FotoPool

... oder als Schwimmer mittendrin. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Selbst für Adrenalin-Junkies hat der Kanal etwas zu bieten. Die zahlreichen Brücken (hier an der Emscherstraße in Altenessen) nutzen ganz Mutige gerne als Sprungtürme. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool

Genauso gut geht das ... © Ulrich von Born / WAZ FotoPool

... von der Brücke Gladbecker Straße, ... © Ulrich von Born / WAZ FotoPool

nördlich des Autobahnkreuzes Essen Nord. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool

Nicht aus ganz so luftiger Höhe, aber mindestens genauso artistisch: In Oberhausen springen Jugendliche in den Kanal. © Andreas Mangen / WAZ FotoPool

Eine alte Postkarte zeigt vier Motive aus Dellwig: den Strandhof Hesse, Schleuse, Sommerbad Essen und den Kanal mit Bootsteg. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Der Kanal von seiner ungewöhnlichen Seite: Ein Arbeiter klettert in Dortmund in einen Tunnel. © WAZ FotoPool

Zugegeben, der Rhein-Herne-Kanal ist nicht die Adria, aber bei schönem Wetter ... © Oliver Müller / WAZ FotoPool

... kann man es sich hier ähnlich gut gehen lassen. © WAZ FotoPool

Da macht es auch nichts, ... © WAZ FotoPool

... wenn mal ein Frachter vorbeischippert. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Noch ein extremer "Sport": Schiff-Surfer versuchen in Altenessen auf einen Frachter zu klettern. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool

Gediegener geht es im Yachtclub zu. Bei der Fahrt ab Raffelberg zur Marina Oberhausen und wieder zurück kann man die Natur genießen. © Ilja Höpping / WAZ FotoPool

Auf dem Tankschiff Noorderhoofd dürfte man sich darum weniger kümmern. Zumal wenn man gerade die Müllverbrennungsanlage in Karnap passiert. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Selbst Kultur kann man am Rhein-Herne-Kanal genießen. Zum Beispiel im Amphitheater im Gelsenkirchener Nordsternpark. © Martin Möller / WAZ FotoPool

Auch Kultur, nur von der etwas lauteren Sorte: Beim Rock Hard Festival 2008 stehen Zaungäste auf der Südseite des Rhein-Herne-Kanals und ... © WAZ FotoPool

... hören die Konzerte von 20 Heavy-Metal-Bands auf der Bühne gegenüber. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Wer mit dem Ausflugsdampfer "Friedrich der Große" über den Rhein-Herne-Kanal fährt, gelangt vom Amphitheater ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

zum Quartier Bismarck. Muss dabei aber zunächst ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

...durch die Schleuse. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Die Brücke an der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Der Kanal wurde für Schiffe bis zu 1350 Tonnen gebaut. Schiffe, die den Maßen der ursprünglichen Schleusen entsprechen, nennt man auch Rhein-Herne-Kanal-Schiffe. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Beim Kulturfest Extraschicht wird der Kanal gerne als Ort für Aufführungen genutzt. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

Im Nordsternpark in Gelsenkirchen-Horst ... © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

... machte das Theater Titanick ... © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

... den Rhein-Herne-Kanal mit seiner Inszenierung "Endstation Wasser" zur Bühne. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

Anders als auf einer richtigen Bühne ... © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

... wurde die Aufführung für die Schauspieler ... © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

... zu einer feuchten Angelegenheit. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool

Natürlich kann man sich auch freiwillig ins kühle Nass begeben, so wie ... © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool

... die achtjährige Eileen aus Stoppenberg und ein älterer Besucher. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool

Die MS Heisingen am Amphitheater in Gelsenkirchen am Nordsternpark. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Die MS Heisingen am Amphitheater am Nordsternpark. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Besucher aus Weimar machen im August 2010 ... © Oliver Müller / WAZ FotoPool

... eine Kulturfahrt auf dem Rhein-Herne Kanal auf einem Schiffe der Weissen Flotte Baldeney. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Dabei sehen sie unter anderem die Kohleverladestation am Essener Hafen. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Vom Wasser aus bekommt man einen anderen Blick auf das Ruhrgebiet. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Wenn das Wetter mitspielt, ... © WAZ FotoPool

... kann man vom Deck aus in aller Ruhe andere Schiffe gucken. © WAZ FotoPool

Die MS Heisingen auf dem Kanal in Höhe des Hafen Bottrop. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Zwei Verkehrsmittel auf einem Bild: Während das Ausflugsschiff der Weissen Flotte über den Kanal schippert, überqueren Radfahrer eine Brücke. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Die Deutschlandfahne weht am Heck des Fahrgastschiffes Baldeney der Weißen Flotte. Im Hintergrund sieht man die Doppelbogenbrücke im Nordsternpark. © Martin Möller / WAZ FotoPool

Sportboote vor der Doppelbogenbrücke im Nordsternpark - fotografiert vom Fahrgastschiff Baldeney der Weiße Flotte. © Martin Möller / WAZ FotoPool

Der Ruderverein Herne veranstaltet am 24. September 2011 eine Regatte am Ruderhaus am Rhein-Herne-Kanal in Crange. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Im August 2011 entspannen etliche Menschen entlang des Kanals in Gelsenkirchen - und zwar ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

in der Sonne am Ufer des Kanals, ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

... im Wasser ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

... und auf dem Wasser. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Zeigt sich der Kanal im Sommer von seiner entspannten Seite, ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

... kann er im Winter ganz schön Probleme machen. © Martin Möller / WAZ FotoPool

Nach tagelangem Dauerfrost im Februar 2012 ist die Oberfläche des Rhein-Herne-Kanals in Gelsenkirchen ... © WAZ FotoPool

... von Eisschollen überzogen. Die Schifffahrt ist dadurch jedoch nicht eingeschränkt. © Martin Möller / WAZ FotoPool

Ein Ruderer zieht seine Bahnen auf dem Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen. Im Hintergrund sieht man die Anlagen des Hafens Grimberg. © Martin Möller / WAZ FotoPool

Das geht natürlich auch mit dem Schlauchboot, wie hier im August 2012 auf der Höhe des Freibads Hesse. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

So kann man es aushalten: Bei Sonnenschein lässt es sich prima auf dem Kanal entspannen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Auch immer gut: Ein gemeinsamer Sprung ins Wasser. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Gibt's natürlich auch als akrobatische Variante. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Nach so viel Action kommen Leckereien vom Grill gerade recht. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Radtour mit Schiffspanorama gibt es auf der Strecke entlang des Rhein-Herne-Kanals hinter dem Stadion Niederrhein in Oberhausen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Der Rhein-Herne-Kanal und die Emscher von oben. Der Kanal wurde teilweise im ehemaligen Flussbett der Emscher angelegt, die sich durch die Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Der Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen in Höhe der Uferstraße. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Der Essener Hafen im Mai 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Der Stadthafen Essen wurde als jüngster Hafen am Rhein-Herne Kanal 1934 von der Stadt Essen in Betrieb genommen und ... © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

... wird seit 1987 von den Stadtwerken Essen betrieben. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Es geht auch romantisch: der Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen Bismarck mit Blick Richtung Osten im März 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Menschen genießen im Juli 2013 das Sommerweter am Rhein-Herne-Kanal in Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Natürlich kann man auf dem Rhein-Herne-Kanal auch einen Bootsführerschein machen. Mit Blick auf das Gasometer in Oberhausen wird die Prüfung gleich angenehmer. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Hafenmeister Swen Meier zeigt seinem Schüler Thomas Skowronski, wie man das Boot sicher über den Kanal steuert. © Oliver Müller / WAZ FotoPool

Es gibt nichts, was es nicht gibt, am Rhein-Herne-Kanal. Neben Sport, Entspannung und Musik kann man dort auch noch Kunst gucken. © Ilja Höpping / WAZ FotoPool

Die Fußgängerbrücke Slinky Springs to Fame des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger ... © Ilja Höpping / WAZ FotoPool

... verbindet den Kaisergarten am Schloss Oberhausen mit den Rad- und Wanderwegen der Emscherinsel. © Ilja Höpping / WAZ FotoPool

Sie ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ... © Ilja Höpping / WAZ FotoPool

... ganz praktische Überquerungshilfe des Kanals - wenn auch in etwas ausgefallener Form. © Ilja Höpping / WAZ FotoPool

1/100

Führung durch die Schleusenanlage

Musik ist die eine Seite der Matinee, Technik eine weitere. Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung führen die maximal 50 Gäste durch die Schleusenanlagen und auf den höchsten Schleusenturm der Region, der einen einzigartigen Ausblick über den Hafen bis zum Rhein bietet. Snack und Getränke gibt’s im Anschluss an der „Hafenbar“.

Und wer dann noch mehr will, kann sich weitere Schleusenveranstaltungen vormerken: Wanne-Eickel, 6. Juli, Herne-Ost, 20. Juli, Oberhausen, 2. August, Gelsenkirchen, 30. August.

Karten für je 25 Euro gibt es im Vorverkauf bei Ruhr-Tourismus in Oberhausen, Centroallee 261, 0180 6181 650.