Duisburg. 18 Müllaufseher sind auf den Straßen Duisburgs unterwegs und fahnden nach wilden Müllkippen und ihren Verursachern. Werden die ermittelt, kann’s teuer werden. Die Fahnder sind durchaus erfolgreich. Vergangenes Jahr wurden fast 800 Müllsünder erwischt.

Der Täter hatte richtig zu tun: Bauschutt im Umfang einer Lkw-Ladung lud er ab – allerdings an einer Stelle, wo es nicht erlaubt ist. Die Abfallaufsicht ermittelte und wurde fündig. Jetzt ist eine fünfstellige Summe fällig für den Müllverursacher. Von denen wurden im vergangenen Jahr fast 800 erwischt.

„Wenn einer erwischt wird, kann’s richtig teuer werden“, sagt Markus Brix, einer von 18 Müllaufsehern, die seit sieben Jahren auf Duisburgs Straßen und Wegen unterwegs sind. Immer auf der Spur von illegalen Dreckablagerungen. An Arbeit mangelt es ihnen nicht: 6617 wilde Müllkippen wurden 2013 aufgespürt, rund 324 Tonnen Unrat mussten von den Wirtschaftsbetrieben jenseits der normalen Müll- und Sperrmüllabfuhr entsorgt werden.

10 bis 35 Euro bei kleineren Verstoßen

10 bis 35 Euro werden bei überführten Mülltätern schon bei kleineren Verstößen fällig, wenn ein Verwarngeld verhängt wird (316 mal in 2013). 100 bis 400 Euro kostet Verstöße, die mit einem Bußgeld geahndet werden (458 mal in 2013). Und es kann noch kräftiger zur Kasse gebeten wird, etwa wenn der Sand eines durch Hundekot verschmutzten Spielplatzes ausgetauscht werden muss.

Aber nur, wenn der Verursacher auch ermittelt wird. Und das ist eine der Hauptaufgaben der Abfallaufseher. Mal werden die Anwohner befragt, mal die Müllsäcke nach möglichen Täterhinweisen durchsucht. Und es gibt natürlich auch Täter, die auf frischer Tat ertappt werden. Oft gehörte Ausrede, wenn der Müll auf dem Gehweg gestapelt wird: „Ich wollte gleich den Sperrmüll bestellen.“

Polizei immer schnell zur Stelle

Wenn’s Ärger mit den Ertappten gibt oder die Angabe der Personalien verweigert wird, fackeln die Mülldetektive nicht lange: Die Polizei sei immer schnell zur Stelle, wissen Brix und sein Kollege Stefan Steckenborn aus langer Erfahrung. Und sie wissen auch, wo der meiste Müll gemacht wird: „Marxloh und Hochfeld sind extrem.“

Die hohe Zahl wilder Müllkippen stößt bei den Wirtschaftsbetrieben auf wenig Verständnis: Es gebe stadtweit vier Recyclinghöfe mit „kundenfreundlichen Öffnungszeiten“, sagt WBD-Sprecher Volker Lange: „Wenn man den Müll einmal im Auto hat, kann man doch dahin fahren.“ Und nicht zum Waldrand. Weiteres häufiges Problem in Duisburg sind abgemeldete Fahrzeuge, die nicht entsorgt, sondern einfach irgendwo abgestellt werden.

 Hilfe aus der Bürgerschaft erbeten

Damit’s in Zukunft besser wird und vor allem sauberer, bitten Ordnungsamt und Wirtschaftsbetriebe um Hilfe aus der Bürgerschaft: Müll sollte unter 0203-94 000 oder 0203-283-6000 gemeldet werden. Die Abfuhr komme innerhalb von 48 Stunden.