Duisburg. Ab Mai wird die A 59 in Duisburg zum Teil gesperrt. Möglichst viele Pendler sollen dann vom Auto in die Straßenbahn umsteigen. Daher wird das ÖPNV-Angebot ausgeweitet: Die Linie 903 wird öfters fahren. Die Mehrkosten für die DVG betragen rund 940.000 Euro – aufkommen muss dafür die Stadt Duisburg.

In genau einem Monat geht es los: Ab 1. Mai beginnt die Teilsperrung der A 59 zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Duisburg-Nord. Zunächst kommt bei den geplanten Bauarbeiten an der Berliner Brücke für zweieinhalb Monate die südliche Fahrtrichtung von Dinslaken nach Düsseldorf an die Reihe. Vom 19. Juli bis 2. Oktober ist dann die Gegenrichtung nach Norden dran. Damit es in diesem Zeitraum zu keinem Verkehrs-Infarkt kommt, sollen möglichst viele Pendler vom Auto in die Straßenbahn umsteigen. Das ÖPNV-Angebot wird daher vor allem auf der Linie 903 ausgeweitet.

Bislang fahren in der Hauptverkehrszeit zwischen den Haltestellen Watereck in Walsum und der Duisburger Innenstadt acht Bahnen der 903 pro Stunde – das entspricht einem 7,5-Minuten-Takt. Ab dem 1. Mai will die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) auf einen Fünf-Minuten-Takt umstellen. Das bedeutet: vier Bahnen zusätzlich pro Stunde. Laut DVG finden pro Bahn 170 Fahrgäste Platz.

Vier Bahnen pro Stunde mehr

Um ihnen möglichst freie Fahrt zu gewähren, sollen neben der üblichen Vorrangschaltung an den Ampeln zusätzlich Sperrflächen auf jenen Straßenabschnitten eingerichtet werden, die sich bisher Autos und Straßenbahnen teilen. Das ist vor allem zwischen der Schreckerstraße in Hamborn und der Voßstraße in Meiderich der Fall. „Die Bahn erhält eine eigene Spur“, erklärte Axel Brenner vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement. Für die Autofahrer fällt nicht nur eine Spur, sondern auch einige Möglichkeiten zum Linksabbiegen weg. Es wird auch zusätzliche Halteverbote geben. Wichtigstes Ziel sei die Attraktivierung und Beschleunigung des ÖPNV.

Diese vom erwarteten Kfz-Stau freigehaltenen Flächen sollen zudem von der Feuerwehr und den Rettungsdiensten für Einsatzfahrten genutzt werden. Denn auch in dieser Ausnahmesituation müssen sich die Retter an die vorgeschriebenen Zeiten halten, um einen Einsatzort zu erreichen.

Linie 901 erhält Busersatzverkehr

Zurück zu den Straßenbahnen: Um die Taktverdichtung auf der Linie 903 realisieren zu können, muss die DVG einige Fahrzeuge von der Linie 901 abziehen. Das führt zu keiner Ausdünnung im 901-Angebot, jedoch wird zwischen Haltestelle Scholtenhofstraße in Laar und der Endhaltestelle Boermarxloh Schleife ein Busersatzverkehr eingesetzt. Die dadurch eingesparten Bahnen fahren dafür dann auf der 903-Strecke.

Insgesamt kalkuliert die DVG in der fünfmonatigen Baustellenphase mit einem finanziellen Mehraufwand in maximaler Höhe von 940.000 Euro. Gedeckt wird diese Summe durch die Stadt Duisburg. Eine exakte Abrechnung über die tatsächlichen angefallenen Mehrkosten, die die DVG nachweisen muss, soll erst Ende 2014 erfolgen.

Die Berliner Brücke befahren derzeit täglich rund 80.000 Kfz. Den U-Bahn-Tunnel, der seit September 2000 zwischen Meiderich und der City parallel zur A 59 verläuft, durchfahren werktäglich rund 20.000 Fahrgäste.

„Park and Ride“ auf dem Rhein-Ruhr-Hallen-Parklatz

Viele Arbeitgeber denken über eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach – so auch die Stadtverwaltung. In der Gleitzeit soll der Dienstbeginn während der Baustellenphase schon ab morgens 6 Uhr möglich sein. Wichtig: Die Innenstadt wird zu keinem Zeitpunkt komplett von der Außenwelt abgeschnitten sein.

Gebaut wird auf der A 59 in einem Zwei-Schicht-Betrieb täglich von 6 bis 22 Uhr. Zu den Sanierungen gehören Schweißarbeiten. Die Umleitung für Kfz verläuft über A 40, A 3 und A 42 sowie innerstädtische Straßen.

Der Parkplatz an der Rhein-Ruhr-Halle soll als Park-and-Ride-Parkplatz genutzt werden. Ein Konzept für eine Ausschilderung wird derzeit erarbeitet.