Duisburg..

In der Ratssitzung am 7. April entscheidet sich, ob Rechtsdezernent Wolfgang Rabe (CDU) für weitere acht Jahre Beigeordneter im Duisburger Rathaus bleibt. Eine Wiederwahl des seit der Loveparade umstrittenen Spitzenbeamten gilt als unwahrscheinlich. Offen ist, wie sich die CDU verhalten wird.

Die Stadtverwaltung fährt schon mal doppelgleisig. Sie schrieb die Beschlussvorlage für eine Wiederwahl Rabes, wie es formal und fristgerecht üblich ist, hat aber zugleich direkt den Entwurf einer Stellenausschreibung für eine Neubesetzung beigefügt – für den Fall, dass Rabe keine Mehrheit findet. Rabes Vorgesetzter, OB Link (SPD), hatte sich ziemlich unmissverständlich gegen eine Wiederwahl Rabes ausgesprochen, den er zumindest in moralischer Verantwortung für die Loveparade-Katastrophe sieht.

Enthaltung könnte Kompromisslösung sein

Die rot-rot-grüne Ratsmehrheit wird Rabe ohnehin nicht wählen und hat der CDU zugleich signalisiert, dass sie mit der Nachfolge-Regelung weiterhin in der Rathaus-Verwaltungsspitze vertreten sein soll. Auch Rabe selbst wird um sein Ende im Duisburger Rathaus wissen, erwartet aber, „dass die CDU mich wiederwählt“, wie er gegenüber der WAZ gestern erklärte. Doch in der Union ringt und streitet man noch.

Es gibt Kräfte, die ein Nein zu Rabe für die aufrichtige und richtige Position halten, aber auch solche, die fordern, als Zeichen der Solidarität für den CDU-Mann zu stimmen. Eine mögliche Kompromisslösung könnte eine Enthaltung sein. Vom Tisch ist wohl, für Rabe eine andere Position zu suchen. Gesichtswahrender Ausweg könnte Rabes Alter sein: Der 60-Jährige müsste seine achtjährige Amtszeit ohnehin früher beenden. Auch ein vorzeitiger Ruhestand könnte denkbar sein.