Duisburg. Die neuen Parkregelungen in Duisburg-Duissern erhitzen weiterhin die Gemüter. Nach einer Probephase, die am Wochenende endet, und in der die Politessen zunächst informieren statt zu verwarnen, zieht die Verwaltung eine positive Bilanz. Die Anwohner fühlen sich indes nach wie vor schlecht informiert.
Markus Joosten schüttelt den Kopf. In der einen Hand hält er ein Schreiben der Stadt, in der anderen seinen neuen Parkausweis. Joosten wohnt an der Königsberger Allee und ist von der neuen Parkregelung betroffen. „Ich wohne seit 2009 in Duissern. Anfangs war es mit dem Parken noch okay“, erinnert er sich.
Die Lage habe sich aber kontinuierlich verschlechtert. Mittlerweile sei es sogar so, dass er sich überlege, wann er mit seinen Freunden etwas trinken geht. „Wenn am nächsten Morgen Straßenreinigung ist, bekommt man weit und breit keinen Parkplatz.“ Von der Stadt fühlt er sich seit der Einführung der zweiten Parkzone über die neuen Regelungen nicht genügend informiert. Derzeit sind Politessen unterwegs, die aufklären und warnen, dass es bald ein Knöllchen geben könnte. Die Verwaltung zieht insgesamt eine positive Bilanz.
Schilder erklären die Ausnahmen
An der Königsberger Allee/Ecke Roßstraße hat die Stadt einen Schilderwald aufgebaut. Sieben Zeichen erklären die neuen Regeln, dabei sollte das Anwohnerparken die Sache eigentlich vereinfachen und für mehr Klarheit sorgen. Ein großes „P“ macht deutlich, dass Autobesitzer ihren Wagen parken dürfen. Montag bis Freitag, von 8 bis 20 Uhr sowie Samstag von 8 bis 14 Uhr darf man eineinhalb Stunden mit Parkscheibe parken, Anwohner, die sich einen Parkausweis „P1“ gekauft haben, können hier kostenfrei stehen.
Daneben erklären drei Schilder die Ausnahmen: Parkverbot ist Donnerstag von 9 Uhr bis 11 Uhr, da kommt die Straßenreinigung. „Dann kann ich mich theoretisch auf die andere Seite stellen, aber da muss man auch als Besitzer eines Parkausweises ein Ticket ziehen. Das ist wirklich frech“, findet Joosten. Nachgefragt bei der Stadtverwaltung, erklärt Georg Puhe, dass die Anwohner in der Zeit der Straßenreinigung, nicht zwingend auf der anderen Seite parken müssen. „Sie können sich auch in allen anderen Straßen einen Platz suchen.“
Auto besser auf unbewirtschafteten Bereich abstellen
Marika Pommerin, eine Nachbarin von Markus Joosten, regt sich ebenfalls über die neue Regelung auf. „Was ist denn, wenn man mal in Urlaub fährt oder für eine längere Zeit ins Krankenhaus muss? Dann muss ich mir Gedanken machen, wo ich meinen Wagen lasse, wenn ich keine Knolle riskieren will. Ich fühle mich mittlerweile in meiner Freizeit von der Stadt reglementiert.“
Puhe gibt zu: „Für diesen speziellen Fall ist es etwas umständlicher geworden. Man kann nur raten, sein Auto im Urlaubsfall in einem unbewirtschafteten Bereich ohne turnusmäßigem Straßenseitenwechsel zu parken.