Duisburg. Der Chinesische Garten im Duisburger Zoo muss dringend überarbeitet werden. Es ist verwildert, die Bausubstanz bröckelt. Hilfe kommt vielleicht wieder aus der chinesischen Partnerstadt Wuhan. Sie schenkte Duisburg von 25 Jahren schon das Kleinod aus dem Reich der Mitte.
Für den arg in die Jahre gekommenen Chinesischen Garten im Tierpark am Kaiserberg naht möglicherweise Hilfe aus dem Reich der Mitte: Wie schon vor 25 Jahren bei Errichtung der asiatischen Gartenlandschaft kündigt sich Beistand aus Duisburgs Partnerstadt Wuhan an, die Duisburg 1988 das Kleinod aus Fernost zum Geschenk machte: Im Tausch gegen Tiere aus dem Zoobestand könnten Gartenbauer aus Wuhan den „Garten des Kranichs“ wiederherrichten.
Mit dieser guten Botschaft kam Hans-Werner Tomalak, Sparkassen-Chef und Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrates, aus der Partnerstadt zurück, die er als Mitglied einer Duisburg-Delegation besucht hatte. Mit der Bitte um Hilfe war er mit nach China gereist. Denn der Chinesische Garten bröckelt und verwildert zusehends. „Jubiläumswürdig ist er nicht“, gesteht Zoo-Direktor Achim Winkler. Vor Jahren war schon verfaultes Holz an den prächtigen Toren und Bauten, das die Wuhaner Gartenbauer vor 25 Jahren aus ihrer Heimat mitgebracht hatten, ausgetauscht worden. Doch für weitere dringende Arbeiten hat der Zoo kein Geld.
Tiere in den Wuhaner Tierpark transportiert
Also reiste Tomalak mit und stieß mit folgendem Vorschlag auf Zustimmung: Wuhan entsendet Gartenbauer nach Duisburg, die dem Garten wieder zu seinem alten Glanz verhelfen und der Duisburger Zoo „bezahlt“ diese Dienste in lebender Währung, indem er Zoo-Tiere in den Wuhaner Tierpark transportiert. Auf einer Liste hatte sich Tomalak von Zoo-Direktor Winkler etwa Fossas, Riesenotter, Gibbonaffen und Pinselohrschweine notieren lassen. Es wäre nicht der erste Tiertransport nach Fernost: 1994 flogen die Netzgiraffen-Zwillinge Tsavo und Sambesi aus dem Zoo mit der Lufthansa-Boeing „Duisburg“ als Geschenk zum Partner-Zoo.
Mit dem Tausch ließen sich im Zoo möglicherweise Kosten sparen. Ohnehin will und muss der Tierpark seine Artenvielfalt und Bestände auf den Prüfstand stellen. Im Frühjahr soll sich nun eine Wuhaner Expertengruppe den Chinesischen Garten in Duisburg zunächst ansehen und einen möglichen Sanierungsplan erarbeiten.
Zwei Löwenstatuen am Eingang
Zum Chinesische Garten gehören neben der großen Teichanlage mit Seerosen und Lotusblüten originalgetreue chinesische Bauten wie die „Halle des Glücks“, der Wasserpavillon oder die Bogenbrücke. Bewacht wird der Zugang zum Chinagarten von zwei großen, marmornen Löwenstatuen, die böse Geister aus dem Garten fernhalten sollen. Gegen den Zahn der Zeit konnten sie nichts ausrichten.